Menschen überqueren eine Straße in Cannes, Banner im Hintergrund

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Cannes - Reise durch das Weltkino

Im Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes sind heuer eine ganze Reihe renommierter Filmschaffender vertreten, darunter etwa auch der US-amerikanische Autorenfilmer Wes Anderson, der mit „Asteriod City“ sein neuestes Werk voll markanter Märchensettings präsentiert. Auch diesmal versammelt Anderson darin eine hochkarätige Besetzung und Scarlett Johansson, Jason Schwartzman, Tom Hanks oder Adrien Brody etwa kamen zur Premiere an die Croisette.

Benno Feichter im Gespräch u.a. über Hirokazu Koreedas "Monster", Catherin Corsinis "La retour", "Jeunesse" von Wang Bing

Cannes-Festivaldirektor Thierry Fremaux lud am 16. Mai zur Eröffnungsgala in den Festivalpalast. Unter den Gästen des Abends: Michael Douglas, der mit einer Ehrenpalme ausgezeichnet wurde, Ruben Östlund - zweifacher Gewinner der Goldenen Palme und Präsident der heurigen Wettbewerbsjury - und Johnny Depp, der in "Jeanne du Barry" Ludwig XV. spielt, Regisseurin und Hauptdarstellerin Maiwenn, dessen Mätresse. Ein Eröffnungsfilm, der einerseits gleich Stars auf den roten Teppich bringt und andererseits auch der einflussreichen, französischen Film- und Kinobranche zum Auftakt die größtmögliche Auslage bietet.

Auftakt mit Johnny Depp

Als spannende Mischung aus jungen Filmschaffenden und - charmant - Kinoveteranen, hat Thierry Fermaux den heurigen Wettbewerb beschrieben: "Es sind junge Filmemacher, die ihre Filme das erste Mal in der offiziellen Auswahl präsentieren und Veteranen des Kinos, deren Werk wir schon gut kennen."

Als wären es die 90er Jahre

Da denkt Nanni Moretti über Leben, Liebe, Politik und das Kino nach. Daneben konkurrieren Wim Wenders, Aki Kaurismäki und Ken Loach um die goldene Palme. Große Namen des Autorenkinos, die schon ab den 1980er und 1990er Jahren zum Cannes-Stammpersonal gehörten.

Todd Haynes bringt Julianne Moore und Natalie Portman als Hauptdarstellerinnen zum Festival, und Wes Anderson schickt in "Asteroid City" ein gewohnt hochkarätiges Ensemble in die 1950er Jahre, in eine entlegene Wüstenstadt, die Besuch, möglicherweise von Aliens bekommt. Unter anderem mit Scarlett Johansson, Tilda Swinton, Bryan Cranston und Tom Hanks.

Sechs Regisseurinnen im Wettbewerb

Ebenfalls im Wettbewerb vertreten sind die Goldenen-Palmen-Gewinner von 2014 und 2018: Nuri Bilge Ceylan und Hirokazu Koreeda. Und: Sechs Regiearbeiten von Frauen. So viele wie nie in der Geschichte des Festivals. Darunter "La Chimera" von Alice Rohrwacher sowie "Club Zero" von Jessica Hausner. Die Wiener Filmemacherin ist bereits zum sechsten Mal in Cannes vertreten, zum zweiten Mal im Hauptwettbewerb, der größten Auslage des Festivals.

Jessica Hausners "Club Zero"

"Das Interesse und die viele Aufmerksamkeit sind toll, mit den vielen Verleihern, die hier sind", sagt Hausner: "Cannes ist ja einerseits ein Treffpunkt für die Filmbranche, andererseits ist es aber auch ein Filmmarkt."

In "Club Zero" erzählt sie von einer Gruppe Jugendlicher an einer Privatschule, die von einer Professorin in einen Ernährungskult geführt werden. Wer isst, fühlt sich hier schuldig. "Mich hat interessiert, welche Ersatzreligionen wir heute haben. Und Ernährung ist eine davon. Daneben geht es im Film aber auch um Manipulation, um Verführung, aber auch um Glaubensbekenntnisse."

Ebenso hochkarätig wie der Wettbewerb, liest sich auch das Spezialprogramm des Festivals. Premiere in Cannes haben etwa der neue, finale Film der "Indiana Jones"-Reihe mit Harrison Ford und: Martin Scorseses "Killers of the Flower Moon" mit Leonardo DiCaprio und Robert De Niro.

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