Hörbilder
Das Mädchen Renate.
Ein langer Abschied ohne Brief.
Von Isabelle Engels
14. Juni 2003, 09:05
Am 7. Dezember 1993 stirbt Renate. Ein Spaziergänger hatte ihre Leiche in der Salzach, zehn Kilometer flussabwärts ihres Heimatortes Bischofshofen, gefunden. Renate hinterlässt keinen Abschiedsbrief. Ihr Tagebuch hat sie vermutlich mit sich genommen. Sie war zum Zeitpunkt ihres Todes 17 Jahre alt. Von Bekannten und Freunden wird Renate als
liebenswürdig, intelligent und künstlerisch begabt beschrieben. Sie engagiert sich für Naturvölker, kämpft gegen Ungerechtigkeit und setzt sich stets für andere ein.
Doch die letzten Monate ihres Lebens ist sie anders als man sie kennt. Sie zieht sich zurück, wirkt unkonzentriert und zweifelt an vielen Dingen. Typische Stimmungsschwankungen einer Pubertierenden, dachte man damals.
In ihrem Feature nimmt Isabelle Engels vorsichtig und einfühlsam Renates Spuren auf. Gemeinsam mit den Eltern, mit Schulfreundinnen, Lehrern und Psychologen sucht sie nach Anzeichen und Erklärungen für den Tod des Mädchens. Antworten gibt es freilich keine.
