Tonspuren

Hörbilder zur Literatur.
"Ich habe zu viele Geschichten in mir."
Judith Hermann, das "Fräuleinwunder" der deutschen Literatur.
Von Alfred Koch

Es geht ruhig zu bei Judith Hermann. Die Zimmer sind dunkel, der Himmel ist grau, die Menschen sind müde. Meist fällt Schnee, und manchmal wird ein bisschen Staub aufgewirbelt. Sogar in den Gesichtsfalten der Figuren scheint sich Staub angesammelt zu haben, so langsam und leise leben sie, ihre Zeit dehnt sich unendlich. Sprachlos, wie viele ihrer Protagonisten, war auch die Kritik: Von ihrem 1998 erschienenen Erzählband "Sommerhaus, später" wurden bis heute nicht weniger als 250.000 Exemplare verkauft. Ein fulminantes Debüt, dem lange nichts nachfolgte. Erst jetzt, fünf Jahre später, erscheint das Buch, "auf das alle so lautstark gewartet" haben: Judith Hermanns zweiter Erzählband "Nichts als Gespenster".
Alfred Koch besuchte diese Autorin, über die die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb: "Es gibt keine andere junge Erzählerin mit einer so ausgeprägten Stimme."

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