Tonspuren

"Die letzten Tage der Menschlichkeit". Franzobels Stück zum Fall Arigona. Von Paul Lohberger

Im September 2007 entbrannte die Aufregung um Arigona Zogaj und ihre Familie - nur wenige Kilometer von den Spielstätten des "Hausrucktheaters" in Oberösterreich entfernt. In der Folge griff dessen Team rund um den Autor Franzobel erstmals ein aktuelles Thema auf.

Das Konzept "A Hetz oder Die offiziöse Unterwelt: Ein Stück über Menschen, Opfer und Gerüchte" erhielt den Interkulturpreis 2008, am 30. Juli 2009 wird es vom Theater Hausruck im Rahmen von Linz09 uraufgeführt.

Das Theater Hausruck bringt seit Sommer 2005 zeitgeschichtliche Themen in den lokalen Kontext: Der österreichische Bürgerkrieg im Kohlerevier, das KZ-Nebenlager am Brauereigelände Zipf. Ein radikales Volkstheater, das Laiendarsteller in seine Produktionen mit einbezieht und einen Kohlebrecher in Wolfsegg zu seiner Spielstätte gemacht hat.

Franzobels neues Stück über den Fall Arigona soll dagegen in einem Bus zur Aufführung gelangen. Die Fahrt geht von Linz aus in den Hausruck und pendle, so die Theatermacher, "zwischen Fremdenverkehr und Abschiebung". Hauptfigur ist eine "moderne Jungfrau von Orleans", angelehnt an das Flüchtlingsmädchen Arigona.

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