Leporello

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Zugänge zu neuer Musik

Zugänge zu neuer Musik

25 Jahre Klangforum Wien .Über das Ensemble, Vermittlungsarbeit und Zugänge zu zeitgenössischer klassischer Musik
Das Klangforum Wien feiert heuer seine 25. Konzertsaison. Leporello hat aus diesem Anlass mit dem ehemaligen Intendanten des Klangforums Peter Oswald, Musikern und dem Komponisten Beat Furrer über das Ensemble, über hartnäckige Vorurteile gegenüber neuer Musik und die vermeintliche Schwierigkeit der Vermittlung gesprochen.
Im Jahr 1985 gründete der in der Schweiz geborene Komponist und Dirigent Beat Furrer unter dem Namen "Société de l'Art Acoustique" das heutige Klangforum Wien. Erste Konzerte im Palais Lichtenstein, der Secession und dem Museum moderner Kunst waren damals noch aus privater Hand finanziert - was als lose Konzertreihe begann, entwickelte sich bald zum festen Ensemble.
25 Jahre nach der Gründung des Klangforums blüht die österreichische Szene zwischen international wahrgenommenen Festivals wie Wien Modern oder den Klangspuren Schwaz. Und die Liste an Komponisten von Olga Neuwirth über Johannes Maria Staud bis hin zu Wolfgang Mitterer ist lang. Man habe das Problem der Vermittlung in den Griff bekommen, so Peter Oswald, der 1992 nach seiner Intendanz beim steirischen Herbst das Klangforum übernommen, und wesentlich zu dessen Internationalisierung beigetragen hat. Was bei Peter Oswald einfach klingt, war in der sogenannten neuen Musik von Anfang an ein Problem. In einer Konzertkritik des Wiener Extrablatts zu Arnold Schönbergs Kammersymphonie in E-Dur aus dem Jahre 1907 wird etwa von einem kreidebleichen Gustav Mahler und von schrägen Tönen im Großen Musikvereinssaal geschrieben. Ein Jahrhundert später hat sich das Denken über neue Musik zwar wesentlich verändert, dennoch gibt es, wie Beat Furrer betont, noch immer tief verwurzelte Missverständnisse.
In Zeiten von MP3`s, einfach gestrickter Popmusik und der Dauerbeschallung durch Musik vom Taxi bis in die Restauranttoilette, sei die heutige Gesellschaft auch in seinen Hörgewohnheiten abgestumpft, und müsse teils erst wieder das bewusste Zuhören lernen. Ein Umstand, der es neuer Musik in seiner Komplexität nicht gerade einfacher macht.
Heute Abend bestreitet das Klangforum Wien im Rahmen des mit Uraufführungen reich bestückten Jubiläumszyklus ein Konzert im Wiener Konzerthaus. Neben Szenen aus Furrers Wüstenbuch werden heute Abend auch Uraufführungen von Poppe, Pintscher und dem italienischen Komponisten Sciarrino zu hören sein.Musik: Olga Neuwirth, Johannes Maria Staud, Beat Furrer
Gestaltung: Benno Feichter

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