Ö1 bis zwei

mit Gustav Danzinger. Earl Wild musiziert

Der US-amerikanische Pianist Earl Wild ist im Laufe seiner so langen Karriere nie in Österreich aufgetreten. Aber er war offenbar kein Künstler, der gerne auf lange Tourneen ging - und so wurde er hierzulande nie auch nur annähernd seiner Qualität entsprechend wahrgenommen.

Earl Wild hat das Klavierspiel bei Enkelschülern von Franz Liszt gelernt, von dort kommt seine Klangsinnlichkeit und das klare Spiel, dass bei aller Kraft den bloßen Effekt gering achtet. Er hatte ein unermesslich riesiges Repertoire mit einigen wichtigen Schwerpunkten. Einer davon bestand aus virtuosen Bearbeitungen, einen weiteren Schwerpunkt im Repertoire von Earl Wild bildeten eigene Transkriptionen - auch eine Praxis, die kaum mehr stattfindet. Er liebte Gershwin und er hat sämtliche Nocturnes von Chopin so genau nach Chopins Anweisungen aufgenommen, wie man es sonst nie hört - und das ist ein wunderbares Hörerlebnis.

Bis zu seinem Tod - und er wurde fast 95 Jahre alt - hat er begeistert unterrichtet, zuletzt daheim in seinem Haus in Ohio, davor in unzähligen Meisterkursen in den USA, in Japan, Korea und in Peking, letzteres zu einer Zeit, in der das noch als geradezu unmöglich galt.

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