Betrifft: Geschichte

Not, Zweifel und Modernität. Was sich hinter barocker Prachtentfaltung verbirgt. (5. Teil): Ablässe, Prozessionen, Heiligenverehrung. Rituelle und inszenierte Formen barocker Frömmigkeit. Mit Karl Vocelka, Institut für Österreichische Geschichtsforschung, Universität Wien. Gestaltung: Martin Adel

Barock sind nicht nur die Schloss- und Gartenanlagen, die Klöster, Kuppeln und die anderen Formen der Prachtentfaltung, mit denen man gemeinhin diese Epoche verbindet. Viel weniger denkt man dabei an Religions- und Erbfolgekriege, an die großen Pestepidemien (z. B.) und kaum daran, dass schon im Barock die Weichen für den modernen Zentralstaat gestellt wurden. Auch der fundamentale Zweifel des Zeitalters (von Descartes bis Newton) findet seinen Ausdruck darin, dass nicht mehr der eigenen Sinneswahrnehmung, sondern der Mathematik vertraut wird.

Mit neuem Steuerwesen, globalisiertem Handel und mit dem französischen Absolutismus auf der einen Seite und der "Glorious Revolution" in England auf der anderen Seite zeigen sich die Komplexität und Zerrissenheit der barocken Lebenserfahrung, die weniger mit Apotheose als vielmehr mit Gegenreformation und Inquisition das Diesseits durch die Brille der "Vanitas" wahrnimmt.

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