Dimensionen - Die Welt der Wissenschaft

Bioraffinerien: die Weiße Biotechnologie. Gestaltung: Mark Hammer

Im Alltag begegnen wir ständig Stoffen, die aus Erdöl hergestellt wurden: 400 Millionen Tonnen an chemischen Produkten wie Kunstoffen, Farben, Lacken und Chemikalien werden weltweit jährlich aus diesem Rohstoff gewonnen. Zehn Prozent der globalen Erdölproduktion werden nicht zu Treibstoffen verarbeitet, sondern zu anderen Produkten. Zudem bezieht die Welt einen Großteil ihrer Energie aus fossilen Energieträgern. Damit verbunden sind der vom Menschen verursachte Klimawandel, Unfälle von Öltankern und undichte Bohrlöcher wie unlängst jenes im Golf von Mexiko. Darüber hinaus sammeln sich in der Umwelt immer mehr Reste von schwer abbaubarem Plastikmüll an.

Durch sogenannte Bioraffinerien kann man Erdöl durch land- und forstwirtschaftliche Rohstoffe ersetzen. Solche Anlagen erzeugen Biotreibstoffe oder verrottende Kunststoffe aus Pflanzen und ihren chemischen Bestandteilen. Verbundwerkstoffe, Verpackungsmaterial, Industriewerkstoffe und Baustoffe könnten dadurch aus organischen Rohstoffen hergestellt werden.

Doch möglicherweise hat auch diese sogenannte "Weiße Biotechnologie" ihre Schattenseiten: Auch für sie werden immer mehr Rohstoffe und immer mehr Fläche benötigt, um eine ständig wachsende Wirtschaft und Produktion zu ermöglichen. Für Palmölplantagen wird Regenwald gerodet, und die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Rohstoffen zur Energieproduktion trägt möglicherweise mit Schuld an in der Vergangenheit aufgetretenen starken Preisanstiegen von Lebensmitteln.

Ein Porträt einer aufstrebenden neuen Technik.

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