Radiokolleg - Wer war Fernando Pessoa?

Zum 75. Todestag des portugiesischen Dichters
(2). Gestaltung: Margit Hainzl und Emil Wimmer

Als er am 30. November 1935 starb, kannten ihn selbst in seiner Heimatstadt Lissabon nur wenige. Mittlerweile gilt er als der bedeutendste portugiesische Dichter des 20. Jahrhunderts. Zu Lebzeiten publizierte er nur ein einziges Buch, doch er hinterließ eine Truhe mit annähernd 20.000 Manuskriptseiten und etlichen fiktiven Parallelexistenzen, in deren Namen er die meisten seiner Werke verfasst hatte, am berühmtesten wohl das, einem Hilfsbuchhalter namens Bernardo Soares zugeschriebene, Buch der Unruhe. Es wurde erst 47 Jahre nach Pessoas Tod veröffentlicht.

Mehr als sein eigenes führte Pessoa das dichterische Leben dieser Heteronyme, die jeweils sogar eine eigene Biografie hatten. Alvaro de Campos etwa war Schiffsbauingenieur, Ricardo Reis lebte im Exil in Brasilien. Pessoa selbst führte, nachdem er seine Jugend in Südafrika verbracht hatte, in seiner Geburtsstadt Lissabon, in die er 1905 zurückgekehrt war, ein unscheinbares Leben als Handelskorrespondent - bis zu seinem frühen Tod mit nur 47 Jahren.

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