Betrifft: Geschichte

Restauration und die Legitimität alter Dynastien.
Heute: Die "Wiener Ordnung" als internationales Regelwerk: der maßgebliche Einschnitt in den zwischenstaatlichen Beziehungen Europas. Die Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress. Mit Reinhard Stauber, Institut für Geschichte, Universität Klagenfurt. Gestaltung: Martin Adel

Der Wiener Kongress von 1814/15 wird allgemein als zentrales Ereignis moderner Weltgeschichte angesehen. Nie zuvor hatte es internationale Verhandlungen dieses Ausmaßes mit so weitreichenden Folgen für die politische Zukunft und Entwicklung Europas gegeben. Die Neuordnung unter Beteiligung von fünf Großmächten mit acht Signatarstaaten und unter weiterer Einbeziehung von Spanien, Portugal und Schweden - unter dem Vorsitz Metternichs - führte interessanterweise aber gerade nicht zur Installierung von Nationalstaaten.

Die Prinzipien der Neugestaltung, auf die man sich verständigte, waren von der Idee der Restauration getragen, von der Autorität und Solidarität der Monarchien in ihrer gemeinsamen Abwehr von revolutionären - d. h. republikanischen, demokratischen - Gedanken. Das Hauptziel bestand in der Herstellung eines Gleichgewichts der Kräfte zwischen den Großmächten und im Abtausch territorialer Ansprüche. Damit waren die explosiven innen- und außenpolitischen Konflikte des 19. Jahrhunderts vorprogrammiert. Trotzdem: Die endgültige Ablösung von der Übereinkunft des Wiener Kongresses erfolgte erst durch das Ende des Ersten Weltkriegs bzw. im Versailler Vertrag von 1919.

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