matrix - computer & neue medien

Intelligente Stromzähler. Smart oder Schmarrn? Gestaltung: Sonja Bettel und Franz Zeller

Auf Basis einer EU-Richtlinie zur Energieeffizienz sollen in Österreich bis zum Jahr 2020 80 Prozent der Haushalte mit intelligenten Stromzählern, sogenannten "Smart Meters", ausgestattet sein. Ende des Vorjahres hat das Parlament dafür die Novelle des Elektrizitätswirtschafts- und Organisationsgesetzes beschlossen. Smart Meters können u. a. messen, zu welchem Zeitpunkt wie viel Energie verbraucht wird, und damit helfen, die Energieproduktion besser auf den Verbrauch abzustimmen. Nunmehr liegt es in der Hand der e-Control, verbindliche Standards für Smart Meters in Österreich festzulegen.

Bereits jetzt kritisieren IT-Experten, dass die intelligenten Stromzähler aller Voraussicht nach mit einer Fernabschaltefunktion ausgestattet sein werden, was es Hackern möglich machen könnte, ganze Ortschaften auszuknipsen. Auch Datenschützer sehen noch eine Reihe offener Fragen, z. B., wie genau der Stromverbrauch an die Versorger übermittelt wird. Schließlich kann man über den Lastgang viel über die Lebensgewohnheiten und die Geräteausstattung samt Lebensstandard eines Haushalts erfahren, vor allem wenn der Stromverbrauch im 15-Minuten-Rhythmus dokumentiert wird.

Auch das Ziel, mit Smart Meters zu mehr Energieeffizienz zu kommen, scheint nicht so aufzugehen, wie sich das viele wünschen. Selbst optimistische Studien setzen auf eine Stromersparnis von maximal 3 % durch die intelligenten Messgeräte, berichten Sonja Bettel und Franz Zeller.

Sendereihe