Vom Leben der Natur

Diese Woche: Wandern ohne Beine. Der Ökologe Stefan Dullinger über die Ausbreitungsmöglichkeiten von Pflanzen.
Teil 3: Hilfe durch tierische "Gärtner".
Gestaltung: Thomas Thaler

Für viele Pflanzen ist die vegetative Vermehrung - etwa über Ausläufer - wichtig, um einen Lebensraum besetzen zu können. Damit sich höhere Pflanzen auch weiter über den eigenen Standort hinaus verbreiten können, produzieren sie jedoch auch Samen. Das ist überlebensnotwendig, weil sich die Bedingungen an einem bestimmten Ort rasch verändern können, und dann dort vielleicht kein Überleben mehr möglich ist.

Wind, Tiere und das Wasser sind die wichtigsten Vektoren, um Samen über größere Strecken zu transportieren. Mit ihrer Hilfe schaffen es viele Pflanzen, im Schnitt einige hundert Meter bis wenige Kilometer pro Jahr zu "wandern", obwohl der größte Teil der Samen normalerweise in unmittelbarer Nähe der Mutterpflanze landet.

Heute stoßen Pflanzen mit ihrer Ausbreitungsfähigkeit aber auch an Grenzen: In der Kulturlandschaft kommen spezielle Lebensräume oft nur mehr als weit verstreute Inseln vor. Und angesichts des Klimawandels steht etwa die Hochgebirgsvegetation wohl bald vor dem Problem, dass sie Sprünge von mehreren tausend Kilometern schaffen müsste, um erneut passende Bedingungen vorzufinden.

Service

Interviewpartner
Privatdoz. Mag. Dr. Stefan Dullinger
Universität Wien
Department für Naturschutzbiologie, Vegetations- und Landschaftsökologie
Rennweg 14
A-1030 Wien

Universität Wien

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