matrix - computer & neue medien

Drogenküche Internet? Gestaltung: Raffael Fritz

Der Konsum von Drogen als Freizeitvergnügen ist ein Tabuthema, das in den klassischen Medien, wenn überhaupt, nur mit warnendem Unterton vorkommt. Schließlich sind mit Ausnahme der Volksdrogen Alkohol und Nikotin die meisten berauschenden Substanzen verboten.

Doch wer sich im Internet darüber informiert, würde kaum auf diese Idee kommen. Mit einem Klick finden sich Anleitungen, wie man Drogen aus natürlichen Grundstoffen gewinnen kann, wie man sie konsumiert und welche Gefahren man beachten muss, Psychonauten tauschen Berichte über halluzinative Erfahrungen aus und Datenbanken informieren über die Sicherheit verschiedener Party-Pillen. Und in den dunkleren Ecken des World Wide Web gibt es auch die volle Dröhnung on demand: Windige Händler bieten immer neue Substanzen aus der Forschung feil, und die Gesetzgeber kommen mit dem Verbieten kaum noch nach.

Wo im Internet ein Bedürfnis nach Information besteht, findet sich auch jemand, der es befriedigt, wenn nötig vorbei an den herkömmlichen Nachrichtenkanälen. Und der Hunger der Internetnutzer nach Informationen über Drogen scheint unstillbar. Die Mitglieder der Online-Communities argumentieren, dass genügend Wissen über die Wirkung einer Substanz es auch sicherer macht, sie zu gebrauchen.

Doch andere befürchten, dass der Hunger erst mit dem Essen kommt und viele leichter auf die falschen Gedanken kommen. Lässt sich die Büchse der Pandora einfach wieder schließen, fragt Raffael Fritz für "matrix".

Sendereihe