Tonspuren

"Der Tod und das Mädchen. Ein Versuch, als Laie über Franz Schuberts Streichquartett Nr. 14 in d-Moll zu sprechen". Von Philip Scheiner

Aus ungeklärten Gründen beschleicht den Autor das Verlangen, über jenes Musikstück zu schreiben, das ihn am stärksten beeindruckt hat. Ihm war zu Ohren gekommen, dass Schubert den zweiten Satz seines Streichquartetts "Der Tod und das Mädchen", das Andante con moto, unter grauenhaften Hungerqualen und in völliger Verelendung geschrieben hätte, frierend und dem Tode nahe.

Ob diese Geschichte wahr ist, blieb nebensächlich, sie hat jedenfalls dem Autor die Tür zur klassischen Musik geöffnet. Die Melodie wurde zu einem inneren Zustand, das Bild des zermarterten Komponisten in seiner Kammer zu einem ständigen Begleiter, "Der Tod und das Mädchen" wurde schließlich zu einem Bezugssystem in allen Belangen, war in Trauerphasen tröstlich und in indifferenten Gemütslagen schmerzhaft traurig. Bis zu dem Zeitpunkt, da beschlossen wurde, darüber eine Radiosendung zu machen.

Sendereihe