Tonspuren

Ägypten im Taxi. Porträt des Schriftstellers Chalid al-Chamissi. Von Grace Yoon

Durch sein Buch "Taxi" ist Chalid al-Chamissi in kürzester Zeit der bekannteste arabische Autor geworden. Aus achtundfünfzig kurzen, pointenreichen Episoden entwirft er darin ein großes Mosaik der ägyptischen Gesellschaft, eine Hommage an die oft verschmähte Kultur der Straße.

Im Taxi plaudert, diskutiert, feilscht und streitet Chalid al-Chamissi mit Fahrern, die im kleinen öffentlichen und doch abhörfreien Raum ihrer Wagen ihren Frust über das korrupte Regime und die allgegenwärtigen Missstände in Ägypten loswerden.

Das Buch erschien bereits 2007, der "arabische Frühling" und der Aufstand in Ägypten weckten erneut das Interesse der Leser; inzwischen ist es ein Bestseller und in viele Sprachen übersetzt worden.

Der "unbestechliche Zeitzeuge und provokante Literat" al-Chamissi kommt aus einer Familie von Dichtern und Intellektuellen, studierte Politologie und schrieb Drehbücher. Er erzählt von seinem Großvater und von Polizeispitzeln und vergisst dabei auch nicht auf den neuesten Witz über Mubarak ...

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