Zeit-Ton

Niccolò Castiglioni und die Poesie in der Musik. Gestaltung: Lothar Knessl

Hierzulande hört man ihn sehr selten. Leider auch fast nie im Zeit-Ton. Vergangenen Mai nahm sich das Klangforum Wien seiner an, unter dem Motto "Poesie". Diese vermittelt Castiglioni (geboren 1932 in Mailand, 1996 dortselbst gestorben) musikalisch sehr einfühlsam. In seiner Jugend begeisterte ihn Strawinsky, danach wandte er sich kompositorisch der Zwölftontechnik zu, schließlich entwickelte er gedanklich seine Musik auf der Basis von Weberns Ästhetik. Nie pompös, aber schlank filigran, voll interner Bewegung, häufig im Spektrum heller Klänge, und im (stillen) Hintergrund stets das historische Erbe italienischer Musik.

Nebenbei war Castiglioni ein hervorragender Pianist, am Mozarteum in Salzburg frequentierte er Kurse bei Friedrich Gulda. Castiglioni war ein "Darmstädter", ohne jemals ganz ein "Darmstädter" zu werden. Er liebte die Natur und die Berge, und er appellierte an die Bescheidenheit. Ein Heldenleben zu vertonen, war seine Sache nicht.

Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Niccolo Castiglioni
D1304/2 Risognanze - für Kammerorchester < 16 Instrumente >
* La Notte
* Immagini
* Confusione Notturna
* Corale in bianco
* Clair
* Il fantasma
* Inno
* Modificazione
* La brezza
* Nuvolo
* Limpidamente
* Romanza
* Scorrevole
* Vibrando
* Epilogo
Ausführende: Klangforum Wien
Leitung: Silvain Cambreling
Länge: 14:27 min
Label: Ricordi

Komponist/Komponistin: Niccolo Castiglioni
Titel: Hymne - für 12 Stimmen nach Texten der Karwochen-Sequenz "Stabat mater dolorosa"
Chor: Schola Cantorum Stuttgart
Choreinstudierung: Clytus Gottwald
Länge: 13:40 min
Label: Cadenza 800897

Komponist/Komponistin: Niccolo Castiglioni
Titel: "Inverno in-ver": 2. II ruscello
Orchester: Radio Symphonieorchester Stuttgart
Leitung: Gianluigi Gelmetti
Länge: 13:30 min
Label: CRMCR 1014

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