Nachtquartier

8. September 2011, 00:08

Sie spielen vor Schulklassen in Sarajevo oder Bihac, in verräucherten Kneipen in Belgrad, in einem verlotterten Theatersaal an der rumänisch-serbischen Grenze, in Szekszárd an der Deutschen Bühne Ungarn, im bulgarischen Sliven oder im tschechischen Znojmo. Und zwar in deutscher Sprache.

1993 gründete die Schauspielerin und frühere Sozialarbeiterin Katharina Grabher zusammen mit Andreas Kosek und Mark Német das "teatro caprile".

Mit wenig Geld und viel Enthusiasmus tourt die kleine Truppe seither durch Europas wilden Osten, auch, wie die Gründer sagen, weil der österreichische Kulturbetrieb viel zu sehr nach Westen blickt. Aber das ist nicht der einzige Grund dafür, dass sich Grabher und ihre Kollegen seither in einem mit Requisiten und Technik vollbepackten Auto Richtung Osten aufmachen, um auf deutschen Sprachinseln Theater zu spielen.

Alexander Musik spricht mit Katharina Grabher über den Reiz, dort aufzutreten, wo andere nicht hinkommen, über das Lebensgefühl in Europas nahem Osten und die notwendige Kunst des Improvisierens.

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