Betrifft: Geschichte

Der Glanz verlischt - Elend und Aufbegehren in Spanien und Portugal im 19. Jahrhundert. Mit Friedrich Edelmayer, Institut für Geschichte, Universität Wien. Gestaltung: Martin Adel

Spanien und Portugal, ehemals die größten Kolonialreiche, erlebten insbesondere im 19. Jahrhundert außenpolitisch den Ruin ihrer einmal weltumspannenden Einflusssphäre. Während Portugal (z. B. mit Angola) bis weit ins 20. Jahrhundert hinein Reste dieser Besitzungen blutig verteidigte, verlor Spanien 1898 seine letzte überseeische Macht. Für das Land, das sich über Jahrhunderte mit dem Rücken zu Europa entwickelt hatte, war das ein tiefer Schock. Obwohl die Glanzzeiten längst vorbei waren.

Zwar hatte Spanien die französische Fremdherrschaft an der Wende des 18. zum 19. Jahrhundert rasch abgeschüttelt - wenn auch zu einem hohen Preis; aber danach wurde Spanien von drei Bürgerkriegen (den Carlisten-Kriegen) tief erschüttert. Vordergründig ging es nur um die legitime Thronfolge, aber dahinter lag die Auseinandersetzung zwischen alten tradierten Rechten und der Entstehung eines konstitutionellen zentralistischen Verfassungsstaates. In der Zerrissenheit zwischen Moderne (in einigen Belangen in der Vorreiterrolle) und vorneuzeitlichen Positionen entwickelten sich die Ereignisse zur Selbstzerfleischung, zu einem Desaster, das seine Schatten weit voraus bis tief ins 20. Jahrhundert werfen sollte.

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