Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Dunkle Materie - Die finstere Baumeisterin der Galaxien
2. Zu Fuß gehen für Gesundheit und Klima. Grüne Mobilität
3. Seilbahn statt Isolation (Rio de Janeiro)
4. Mehrsprachigkeit leben - in Forschung und Lehre

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

Kommenden Sonntag werden in Bern die vier "Balzan-Preise 2011" verliehen, benannt nach Eugenio Francesco Balzan, dem ehemaligen Miteigentümer der Mailänder Zeitung "Corriere della sera". Die renommierten Wissenschaftspreise sind mit jeweils 760 Tausend Schweizer Franken dotiert und zeichnen herausragende Forschungsleistungen in den Kategorien Geistes- bzw. Sozialwissenschaften und Kunst sowie im Bereich Physik, Mathematik, Naturwissenschaften und Medizin aus. Das Besondere an diesem Preis: die Preisthemen werden jedes Jahr neu ausgeschrieben. 2011 waren das "Die Zeit der Aufklärung", "Die Geschichte des griechisch-römischen Altertums", "Theoretische Biologie oder Bioinformatik" und "Das frühe Universum". - Der britische Astrophysiker Joseph Silk ist einer der vier Balzanpreisträger 2011. Er forschte bis vor kurzem an der Oxford University und wechselte nun an die Johns Hopkins University in Baltimore. Silk überzeugte die Preisjury mit seinen bahnbrechenden Arbeiten zur Dunklen Materie und Galaxienbildung im frühen Universum. Mit Joseph Silk, Oxford und Johns Hopkins University, Balzan-Preisträger 2011. Autor: Armin Stadler.

Nach der gelungenen Förderung des Radfahrens für den Klimaschutz und für die Gesundheit bemühen sich jetzt europaweit immer mehr Organisationen auch um verstärkte Anreize für das Zu-Fuß-Gehen im Alltag. Dazu gehören vor allem Umgestaltungen von Straßen, die nach dem neuen Konzept des "Shared Space" vorgenommen werden. Das heißt, alle Verkehrsteilnehmer und Mitglieder der Gesellschaft teilen sich den Lebensraum und nutzen ihn gemeinsam. Zukunftsträchtige Projekte aus der Schweiz, Deutschland und Österreich wurden vergangene Woche in Salzburg bei einer internationalen Fachtagung zum Thema "Grüne Mobilität. Zu Fuß im Alltag" vorgestellt. Mit Dominik Bucheli, Geograph und Verkehrsplaner, Fußverkehr Schweiz; Horst Wohlfarth von Alm, Stadtentwicklung Berlin; Bernd Herzog-Schlagk, Fuss e.V. Deutschland; Dieter Schwab, walk-space, Verein für FußgängerInnen Österreich.

Rio de Janeiro rüstet sich für die Fußballweltmeisterschaft 2014 und für Olympia 2016, baut neue Metros, erweitert das Busnetz, will sich modern und weltoffen geben - überall. Auch in den Favelas der Großstadt, die sich über die Hügel der Metropole ziehen: Illegale Häuser, Hütten, ohne funktionierende Infrastruktur, dafür beherrscht von Drogendealern, die nur ungern Platz machen für Großbauprojekte, für U-Bahnen und Straßen. Doch gerade ein funktionierendes Verkehrsnetz kann den vielen friedlichen Bewohnern die Möglichkeit geben, am Leben der Stadt teilzunehmen. Rund 20 % aller Cariocas, so nennen sich die Bewohner Rios, leben in den Favelas. Doch ohne Hunderte - wenn nicht Tausende - dieser Bauten abzureißen, kann die Stadt keine neuen Verkehrswege bauen. Deswegen bringt in der Favela "Morro do Alemão" seit Juli eine Seilbahn die Menschen rein in den Bahnhof, herunter in die Stadt, - raus aus der Isolation. Mit Melanie Kaindl von POMA Francisco Mueller, Mitarbeiter der Stadt Rio. Autorin: Christina Rubarth.

Mehrsprachigkeit ist heute für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aller Disziplinen eine unabdingbare Qualifikation. Am 23. November ist der Mehrsprachigkeit in Forschung und Lehre ein Aktionstag an der Universität Wien gewidmet. Dort soll die Rolle von Sprachen im Wissenschaftskontext und die zunehmende Bedeutung von Studierenden und Forschenden mit Migrationshintergrund beleuchtet werden. Mit Susanne Weigelin-Schwiedrzik, Sinologin. Autorin: Marlene Nowotny.

http://www.aktionstag.phil-kult.univie.ac.at

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