Da capo: Tonspuren

"Das Leben ist nur eine Chance". Die Unrast des Peter Rosei. Von Nikolaus Scholz

Der 1946 in Wien geborene Erzähler und Essayist Peter Rosei zählt zu den renommiertesten wie auch produktivsten österreichischen Autoren. In seinem umfassenden, erzählenden Werk entwirft der vagabundierende Vielschreiber Konstellationen und Muster des Lebens.

Den Protagonisten seiner Erzählungen und Romane haftet dabei etwas Unauffälliges und Durchschnittliches an. Sie erscheinen gleichsam als Subjekte der Geschichte an der Grenze ihrer Möglichkeiten, wie auch in seinem aktuellen Gesellschaftsroman "Geld!", der die Götzen des Kapitalismus beschwört. Wie nebenbei wird dabei das gesellschaftliche und geschichtliche Beziehungsgeflecht individueller Existenzen skizziert; Existenzen, die es verlernt haben, das Leben an sich zu genießen. Dem Streben nach Dauer, Gültigkeit und Glück ist das Bild eines flüchtigen, existenziellen Treibens entgegengesetzt.

Mit seinen ökonomischen und gesellschaftspolitischen Analysen behauptet Rosei den alten, universellen Aufklärungsanspruch der Literatur und stellt seit bald nun schon drei Jahrzehnten die Kunst des Aufbruchs und Neubeginns unter Beweis: neue Reisen, neue Reize, neue Textmodelle.

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