Radiokolleg - Chopin der Kreolen

17. Jänner 2012, 09:45

Genie, Laisser- faire, Ruhm, Affären, ein früher Tod: der Pianist und Komponist Louis Gottschalk Moreau hatte alles, was einen Künstler unsterblich macht.

Aufgewachsen im New Orleans des 19. Jahrhunderts, kam er mit der Musik der Kreolen und Afroamerikaner in Berührung. Seine Eltern förderten die außergewöhnliche Begabung und schickten den Halbwüchsigen nach Paris, wo der französischsprachig Aufgewachsene Bekanntschaft mit Héctor Berlioz; Camille Saint-Saens und Georges Bizet schloss.

Als einer der ersten Künstler absolvierte er Tourneen um die halbe Welt, spielte im Sinne der heutigen Eventkultur effektreiche Konzerte - so etwa am Rand eines erloschenen Vulkans -, und organisierte Musikfestivals. Als einzigartig gelten Gottschalks Klavierstücke, die er - beeinflusst von seiner Heimat in den Südstaaten - mit spanischen, lateinamerikanischen und kreolischen Elementen versah. In seinen von ihm brillant gespielten Stücken finden sich früher Formen der afroamerikanischen Tanzmusik, aus der später der Jazz hervorging.

Service

Literatur:

Octavia Hensel: Life and Letters of Louis Moreau Gottschalk. Boston: Oliver Ditson, 1870.

Louis Moreau Gottschalk (Editor Jeanne Behrend with a foreword by Frederick Starr): "Notes of a pianist" Princeton University Press 2006

S. Frederick Starr: "Bamboula! The Life and Times of Louis Moreau Gottschalk." New York - Oxford University Press 1995

Reinhold Wagnleitner (Ed.), Satchmo Meets Amadeus. Innsbruck: Studienverlag 2006

DVD-Tipps:

Vortrag und Piano Recital
R. Wagnleitner und Tom McDermott, Jazz - die klassische Musik der Globalisierung DVD (Salzburg UniTV.org, 2004)
Lecture and Concert

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