Von Tag zu Tag

"Das defizitäre Individuum. Kulturanalysen zu gegenwärtigen Befindlichkeiten". Gast: Elisabeth Mixa. Moderation: Natasa Konopitzky. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

Die Zahl der Menschen, die an psychischen Krankheiten leiden, nimmt von Jahr zu Jahr zu. Auch Kinder und Jugendliche erkranken immer öfter an psychischen Krankheiten und es werden immer mehr Psychopharmaka verschrieben. Die Depression wird 2030 die Volkskrankheit Nummer Eins in den Industrieländern sein, prognostiziert die Weltgesundheitsorganisation.

Geht es uns wirklich schlechter? Oder reden, denken und empfinden wir uns als immer leidender? Die Soziologin Elisabeth Mixa wirft einen kritischen Blick auf den Boom von Affekten und psychischen Leiden. Sie geht von einer Emotionalisierung der Gesellschaft aus: Bisher als intim geltende Gefühle werden öffentlich diskutiert und "Unwohlgefühle" pathologisiert. Die Grenzen, innerhalb derer man Menschen als psychisch krank diagnostiziert, werden enger und wer nicht permanent glücklich, immer ausgeglichen und "in seiner Mitte" ist, wird als defizitär begriffen und muss mehr an sich arbeiten, sich coachen lassen.

Die Soziologin Elisabeth Mixa spricht mit Natasa Konopitzky über die Gefühle der Gegenwartsgesellschaft. Im Frühjahr 2012 erscheint das Buch (gemeinsam mit Patrick Vogl): "E-Motions. Transformationsprozesse in der Gegenwartskultur" bei Turia + Kant.

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