Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Body Scan statt Skalpell. Virtopsy - eine Revolution in der Gerichtsmedizin. Gestaltung: Franz Zeller

In Deutschland bleibt jeder zweite Mord unentdeckt, behauptet eine vor kurzem veröffentlichte Studie. Vor allem deswegen, weil bei Toten nur selten Autopsien durchgeführt werden und die Ärzte bei der Leichenbeschau nur sehr oberflächlich nach Fremdverschulden suchen.

Bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanz sollen es einfacher machen, schnell mehr über ungeklärte Todesfälle zu erfahren. "Virtopsy" - also virtuelle Autopsie - nennt sich die Methode, die wesentlich von zwei österreichischen Forschern entwickelt wird und der Kriminalisten zutrauen, dass sie die Forensik ebenso revolutionieren könnte wie die DNA-Analyse.

"Virtopsy" soll aber nicht nur die Vorgeschichte von Todesfällen erhellen. Sie dient auch dazu, äußerlich oft unsichtbare Gewaltspuren bei lebenden Verbrechensopfern festzustellen und damit für Gerichtsverfahren festzuhalten. Manche Würgespuren sind erst durch einen Blick unter die Haut nachweisbar. Durch den objektiven naturwissenschaftlichen Nachweis ersparen sich die Betroffenen u. a. demütigende Befragungen vor Gericht.

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