Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Die Spiegeltherapie gegen Phantomschmerz
2. Vor dem Urknall - Brian Cleggs Reise hinter den Anfang der Zeit
3. Riffe aus der Retorte
4. Alzheimer oder Krebs
Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Die Spiegeltherapie gegen Phantomschmerz

Phantomschmerzen können sich bei Menschen, die einen Arm oder ein Bein verloren haben, sehr unangenehm äußern. Seit rund 15 Jahren steht mit der Spiegeltherapie eine Behandlungsmethode zur Verfügung, die vielen Patienten nach Amputationen Erleichterung bringt. Jetzt haben Forscher der medizinischen Universität Wien herausgefunden, wie diese Behandlung im Detail wirkt. Mittels funktioneller Magnetresonanztomografie konnten sie zeigen, dass dabei ein "Motoren-Netzwerk" im Gehirn stimuliert wird, das das ursprüngliche Zentrum für Bewegungsabläufe ersetzt. Mit Stefan Seidel, Universitätsklinik für Neurologie, Medizinische Universität Wien. Autor: Ronny Tekal-Teutscher.

2. Vor dem Urknall: Brian Cleggs Reise hinter den Anfang der Zeit
Rezension: Armin Stadler

Seit einem halben Jahrhundert ist die Urknalltheorie die maßgebliche Theorie über die Entwicklung des Universums. Danach explodierte der Kosmos vor 13,7 Milliarden Jahren aus einem unendlich kleinen, dichten und heißen Punkt, dehnte sich aus und kühlte dabei ab, sodass sich schließlich Strukturen wie Galaxien, Sterne und Planeten bilden konnten. Da mit dem Urknall auch Raum und Zeit entstanden, galt die Frage, ob es etwas davor gegeben haben könnte, lange Zeit als naturwissenschaftlich nicht beantwortbar. Doch in den letzten Jahren scheint dieses Dogma gefallen zu sein. Einige Physiker, darunter so prominente wie Steven Hawking, haben theoretische Modelle für diverse Vorurknallszenarien entworfen. Diese hat nun der britische Wissenschaftsautor Brian Clegg in einem neuen Buch versammelt und beschrieben.

Brian Clegg: Vor dem Urknall. Reise hinter den Anfang der Zeit, Rowohlt Verlag.

3. Riffe aus der Retorte: Meeresbiologen in Florida setzen an Land gezüchtete Korallen aus

Die globale Erwärmung ist auch unter Wasser spürbar. Denn die Temperaturen der Ozeane steigen genauso wie die der Atmosphäre. Vor allem für die empfindlichen Korallen hat es bisweilen verheerende Auswirkungen, wenn sich ihr Lebensraum in einem Tempo verändert, mit dem sie nicht Schritt halten können. Sie bleichen oder sterben ganz ab, und mit ihnen die farbenprächtigen Riffe. Bemühungen, unter Wasser wieder aufzuforsten, gibt es schon seit den neunziger Jahren. Dabei entnehmen Meeresbiologen Korallen intakter Riffe und verpflanzen sie dorthin, wo ihre Artgenossen nicht überlebt haben. In Florida geht ein Forscherteam nun einen Schritt weiter. Die Wissenschaftler haben Korallen, die komplett im Labor gezüchtet wurden, in den Ozean ausgesetzt. Mit Abigail Renegar und Keri O'Neil, Research Assistants, Nova Southeastern University, National Coral Reef Institute (Oceanographic Center), Dania Beach, FL. Autor: Guido Meyer.

4. Alzheimer oder Krebs

Auf den ersten Blick sind Krebs und Alzheimer zwei Krankheiten, die nichts miteinander
zu tun haben. Krebs liegt unkontrolliert wucherndes Zellwachstum zugrunde; im Fall von Alzheimer ist es langsamer, progressiver Zelltod. Doch so unwahrscheinlich es klingen mag: das eine könnte vor dem anderen schützen. US-Forscher haben jetzt versucht, diese Beziehung mit soliden Daten zu untermauern. Mit Jane Driver, Epidemiologin, medizinische Fakultät der Universität Harvard, Mary Ganguli, Universität Pittsburgh. Autorin: Madeleine Amberger.

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