Leporello

12. April 2012, 07:52

1. Titanic I - Regisseur Georg Wasner über seinen Film "Oceano nox"

Am 15. April 1912, also vor 100 Jahren, sank das bis dahin größte Passagierschiff aller Zeiten, die Titanic. Bis heute beschäftigt die Katastrophe nicht nur Ingenieure, sondern auch Künstler und Künstlerinnen aus aller Welt. Die Bilder vom Untergang sind fest in unserem kollektiven Unterbewusstsein verankert, und das, obwohl es sie eigentlich gar nicht gibt. Jede Dokumentation eines Unglückfalls kann immer nur im Nachhinein passieren und passende Bilder müssen erst konstruiert oder nachgestellt werden. Ein Grundproblem des Dokumentarfilms, mit dem sich auch der Regisseur Georg Wasner auseinandersetzte. Für seinen Film "Oceano nox" bearbeitete Wasner eine Gaumont-Wochenschau aus dem Jahr 1912, die die Katastrophe zu bewältigen versuchte. "Oh Wellen, von welch traurigen Ereignissen könnt ihr erzählen" heißt es im gleichnamigen Gedicht von Victor Hugo, das immer wieder im Zusammenhang mit dem Unglück zitiert wurde. Es handelt von ertrunkenen Seeleuten, die, wenn sie unbeobachtet sinken, auch unbeweint bleiben, erklärt Georg Wasner. Das Prinzip der Nachzeitlichkeit sei das zentrale Moment seines Filmmaterials, denn der Auslöser, das Trauma selbst, kann nicht gezeigt werden.- Gestaltung: Claudia Gschweitl


2. Titanic II - Lisa-Maria Schwödiauer über das kleinste Titanic-Museum der Welt.

Lisa-Maria Schwödiauer betreibt in ihrer Linzer Wohnung, genauer gesagt: auf der Toilette derselben, das kleinste Titanic-Museum der Welt. Auf nur knapp eineinhalb Quadratmetern finden sich Titanic-Schiffsmodelle, eine Schrägriss-Zeichnung des Riesendampfers, ein Original-Kohlestück sowie Ausschnitte aus österreichischen Tageszeitungen von 1912. -
Gestaltung: Andreas Mittendorfer

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