Passagen

Quadriga - Erinnern als gesellschaftlicher Prozess
(aufgenommen am 31. Mai im Palais Epstein)
Moderation: Zita Bereuter und Peter Zimmermann

Der Engel des Vergessens dürfte vergessen haben, die Spuren der Vergangenheit aus meinem Gedächtnis zu tilgen, schreibt Maja Haderlap in ihrem Roman Engel des Vergessens.

Diese Spuren der Vergangenheit, auch wenn sie von einzelnen Personen erinnert werden, sind Teil gesellschaftlicher Prozesse - mitunter sogar deren Motor. Das Erinnern - mit all seinen Auslassungen, Fehlinterpretationen, Ausschmückungen und Verfälschungen - verdichtet sich zu einer Kultur der Erinnerung.

Erinnerungskultur ist ein junger Begriff im kulturellen und wissenschaftlichen Diskurs. Es geht dabei um den kollektiven Umgang mit Vergangenheit und deren Deutung in der Gegenwart. Es geht aber auch darum, wie erinnert wird und welche Zeichen gesetzt werden, um das Vergangene, das Gegenwärtige und das Zukünftige zu verbinden.
Mit: Lisa Rettl (Historikerin), Katharina Sasso (Widerstandskämpferin) und Klaus Mihacek (Psychiater und Neurologe).

Sendereihe