Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Grüne Wirtschaft und Armutsbekämpfung
Ein ambivalentes Verhältnis
Gestaltung: Brigitte Voykowitsch

Begriffe wechseln, und so tritt an die Seite der nachhaltigen Entwicklung in jüngster Zeit immer häufiger das Konzept der "Grünen Wirtschaft". Doch schon bisher haben sich die mit der Nachhaltigkeit verbundenen Versprechungen nicht erfüllt. Kritiker befürchten, dass auch die nun beschworene Grüne Wirtschaft die Probleme von Armut und Unterentwicklung nicht lösen wird können. Soziale Bewegungen bemängeln insbesondere, dass die Politik die Verantwortung immer mehr hin zum Privatsektor verschiebt, was bedeutet, dass auch die natürlichen Ressourcen und Ökosystemdienstleistungen immer stärker privatisiert werden. Wer garantiert in der Grünen Wirtschaft den Erhalt und eine faire Nutzung von Gemeingütern? Das ist nur eine von vielen offenen Fragen. Wer die Armut bekämpfen und soziale Ungleichheiten verringern will, kann diese Aufgabe nicht der Wirtschaft, auch nicht einer grünen Wirtschaft überlassen. Auch die Partizipation der Länder des Südens an den Entscheidungsprozessen steht zur Debatte. Ob grün oder nachhaltig: Entscheidend wird sein, wie man die Anliegen marginalisierter Gruppen wahrnimmt und wer sie vertritt.

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