Radiokolleg - In den Sand gesetzt

Das Platzen der spanischen Immobilienblase und die Folgen
(2). Gestaltung: Margit Hainzl und Emil Wimmer

Schon 2008 erreichte die Arbeitslosigkeit furchterregende Höhen: das Heer der Nichtbeschäftigten schwoll auf 3,2 Millionen an. Hauptgrund war das Platzen der Immobilienblase im Jahr davor. Derzeit stehen mehr als 1,5 Millionen Wohnungen leer, gleichzeitig wurden allein in den letzten 12 Monaten wurden 350.000 spanische Familien delogiert, weil sie ihre Kredite nicht bezahlen konnten. Aktuell sind 4,6 Millionen arbeitslos gemeldet, die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei über 50%. Doch "es wird noch schlechter werden, bevor es besser werden kann", warnt die Regierung und beantragte im Juni dieses Jahres Hilfe vom Euro-Rettungsfonds. Die Euro-Finanzminister beschlossen: Die maroden Banken Spaniens sollen mit insgesamt bis zu hundert Milliarden Euro unterstützet werden. Wieder gilt: es gibt viel Geld für die Banken, die durch ihre Spekulationen die Krise verschuldet haben, die Immobilienpreise in irrwitzige Höhen getrieben und - nicht zuletzt - am Boom gut verdient haben. Für die Menschen, die an den Folgen der Krise leiden, gibt es keinen Rettungsschirm. Im Gegenteil: Die Euro-Finanzminister erwarten zusätzliche ,Anstrengungen' vom rezessionsgebeutelten Spanien. Erhöht werden soll u.a. die Mehrwertsteuer und auch zusätzliche Kürzungen stehen den Spaniern ins Haus. Besonders betroffen sind diesmal der Gesundheits- und der Bildungsbereich. Elternverbände sprechen von einem ,gesellschaftlichen Selbstmord'.

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