Praxis - Religion und Gesellschaft

1. Debatte um Bioethik: Recht auf das gesunde Kind
2. Ulrich Seidl: "Positiv, wenn Filme verstören"

1. Debatte um Bioethik: Recht auf das gesunde Kind

Soll die Eizellspende in Österreich erlaubt werden? Die Leihmutterschaft in Zukunft möglich sein? Dürfen auch lesbische Paare und alleinstehende Frauen in Zukunft mit Hilfe der modernen medizinischen Möglichkeiten Nachwuchs bekommen?
Im Fortpflanzungsmedizingesetz wurde vor wenigen Tagen ein großer Schritt in Richtung Liberalisierung getan: Die Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt hat mehrheitlich "grünes Licht" für einige dieser Themen gegeben. Doch auch innerhalb der Kommission gibt es anderslautende Meinungen.
Maria Harmer hat mit Befürwortern und Kritikern sowie mit der Mutter eines behinderten Kindes über die geplante Liberalisierung des Gesetzes und seine Konsequenzen gesprochen.


2. Ulrich Seidl: "Positiv, wenn Filme verstören"

Bei den Filmfestspielen in Venedig ist der österreichische Filmemacher Ulrich Seidl für seinen Film "Paradies: Glaube" mit einem Spezialpreis der Jury geehrt worden. Fast gleichzeitig hat eine ultrakonservative katholische Organisation den Regisseur, die Schauspielerin Maria Hofstätter, die Filmproduzenten, sowie die Leiter des Filmfestivals von Venedig angezeigt. Der Vorwurf: Blasphemie, vor allem wegen einer Masturbationsszene mit einem Kruzifix. "Blasphemie ist es dann, wenn dahinter eine zerstörerische Absicht steht, davon bin ich weit entfernt", sagt Ulrich Seidl im Interview mit Johannes Kaup. Seidl bezeichnet sich als "Wahrheitssuchenden", der Menschliches zeigt, das verstellt und verdrängt sei.


Moderation: Sandra Szabo

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