Im Gespräch

"Ich eigne mich nicht zum Politiker. Dazu bin ich zu dünnhäutig."
Rosa Lyon spricht mit Christian Konrad, Manager

Er gilt als einflussreich, ja mächtig; als unheimlich rascher und harter Entscheider. Diesen Sommer hat Christian Konrad seine wichtigsten Funktionen zurückgelegt. Allen voran die des Raiffeisen-Generalanwaltes. Um Macht und Einfluss des Generalanwaltes richtig einzuschätzen: er vertritt 2,1 Millionen Mitglieder der 1.600 Genossenschaften und außerdem die 57.000 in der Raiffeisen-Organisation tätigen Mitarbeiter. Raiffeisen ist zudem an 740 Unternehmen beteiligt, an Baukonzernen, Landwirtschaftsunternehmen und an Medienunternehmen. Gut 100.000 Mitarbeiter, die indirekt für Raiffeisen arbeiten sind also dem Konzernkonglomerat hinzuzurechnen.

Es heißt, Christian Konrad sei weit mehr als nur Top-Manager. Sein Einfluss auf die Politik sei nicht zu unterschätzen. Den Wechsel in die Parteipolitik hat er dennoch nicht gemacht. Sehr viel Engagement hat Konrad seit vielen Jahren für die Basilika von Mariazell gezeigt. Seine christlichen Werte sind es wohl auch, die ihn dazu motivieren persönlich für Obdachlose in der "Gruft" - eine Caritas-Notschlafstelle in Wien - zu kochen.

Seine große Leidenschaft - und daraus hat er nie ein Hehl gemacht - ist das Jagen. Das Amt des Landesjägermeisters von Niederösterreich hat er vor kurzem an den ehemaligen Vizekanzler Josef Pröll übergeben.

Ganz in den Ruhestand wird sich der 69-jährige Konrad nicht begeben. Ein paar Aufsichtsratsfunktionen behält er.

Was Christian Konrads Wertefundament, was seiner Ansicht nach österreichische Identität ausmacht, wie er die Entwicklung Europas einschätzt und was er vom Genossenschaftsgedanken im UNO-"Jahr der Genossenschaften" hält? Das verrät er im Gespräch mit Rosa Lyon. An einem zugegeben ungewöhnlichen Ort: am Hochsitz, mit Blick in die Natur.

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