Leporello

Der "Tag des Denkmals" in Wien

Vor ziemlich genau einem Jahrhundert, in den Jahren 1912 bis 1913, gestaltete Adolf Loos die Inneneinrichtung einer großbürgerlichen Wohnung in der Reischachgasse nahe der Wiener Urania. Mit massiven Wandverkleidungen und Türumrahmungen aus italienischem Marmor und Täfelungen aus asiatischem Zitronen-Pyramidenholz richtete der Vorreiter der modernen Architektur das Domizil der Familie Emil Löwenbach ein - und stattete es sogar mit elektrischen Beleuchtungskörpern aus. Heute beherbergen die 500 Quadratmeter ehemaligen Familienwohnraums eine ganze Flut von grün gedeckten Kunststofftischen und Stühlen, an welchen tagtäglich Bridge gespielt wird.

Der Bridgeclub Wien ist nur eines von rund vierzig architektonischen Objekten, die am kommenden Sonntag, dem europäischen "Tag des Denkmals", in Wien zu besichtigen sind. Erkundet werden können etwa die geheimnisumwobene französische Botschaft am Schwarzenbergplatz, die Kapelle und der Dachstuhl der Hofburg, der jüdische Friedhof in der Seegasse, der Wasserturm Favoriten, oder der Karl-Marx-Hof Waschsalon. Beim "European Heritage Day" gehe es darum, Geschichten zu entdecken, die von Denkmälern gehütet und bewahrt werden, sagt Oliver Schreiber vom Landeskonservatorat Wien. "Geschichte(n) im Denkmal" lautet denn auch das diesjährige Motto der Veranstaltung, mit der seit 1991 alljährlich im September das kulturelle Erbe Europas gefeiert und gewürdigt wird.-
Gestaltung: Franziska Dorau

Service

Tag des Denkmals

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