Betrifft: Geschichte

Der heilige Koloman. Pilger und Märtyrer. Mit Meta Niederkorn-Bruck, Institut für Österreichische Geschichtsforschung, Universität Wien. Gestaltung: Andreas Kloner

Im Jahr 1010 bricht Koloman, vermutlich von Irland aus, zu einer Pilgerfahrt ins Heilige Land auf. Seine Reise endet gewaltsam am 17. Juli 1012. An diesem Tag wird er in der Nähe von Stockerau nach längerem Martyrium erschlagen.

Die fremde Sprache und das fremdartige Aussehen dürften den misstrauischen Einwohnern suspekt gewesen sein; Man hielt ihn für einen feindlichen Spion.

Im Gegensatz zu den meisten Heiligen-Legenden sind die historischen Ereignisse um die Person Koloman kurz nach dessen Tod in der Chronik von Thietmar von Merseburg festgehalten worden. Vom Ort des Martyriums sind Wunder überliefert: Der bereits begrabene Körper zeigte keine Anzeichen von Verwesung, ein Holunderbaum begann mitten im Winter zu blühen und ein Kind soll durch die Berührung mit dem Körper Kolomans geheilt worden sein.

Als der Babenberger Markgraf Heinrich von diesen Ereignissen erfuhr, ließ er die Gebeine Kolomans auf seine Burg nach Melk bringen. Am 13. Oktober 1014 wird der Heilige feierlich beigesetzt. Dieser Tag wurde zu dessen Festtag bestimmt und wird in Form des "Kolomani"-Kirtags bis zum heutigen Tag feierlich begangen. Etwa 400 Jahre lang war der Heilige Kolomann auch Landespatron von "Österreich ob und unter der Enns", dem heutigen Niederösterreich, bevor er von Leopold abgelöst wurde. Die Gebeine Kolomans befinden sich heute im linken vorderen Seitenaltar der Stiftskirche in Melk.

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