Radiogeschichten

"Ein kleiner Fehler. Das Geheimnis einer Moskauer Familie". Von Nikolai Lesskow. Aus dem Russischen übersetzt von Johannes von Guenther. Es liest Günter Lieder

Der sehnliche Wunsch nach Enkeln - von beiden Töchtern unerfüllt - treibt ein biederes Moskauer Bürgerpaar in die Arme Irren zu Iwan Jakowlewitsch, der ob seines Lallens von Vielen als Prophet betrachtet wird. Er soll für die Erfüllung des Wunsches beten. Iwans fromme Andacht bringt Erfolg, der aber die falsche Tochter trifft, nämlich die ledige. Was tun, um der Schande zu entgehen? Was tun, wenn der Prophet das Falsche herabbeschworen hat?

Nikolai Lesskow Jahren sein e ersten Geschichten; reichlich Stoff für sein Schreiben soll er als Vertreter einer englischen Handelsfirma gesammelt haben, für die er jahrelang Russland bereiste. Sein Lebensweg war verschlungen: Er war zunächst Gerichtsbeamter, dann Sekretär der militärischen Rekrutierungsbehörde, Handelsreisender, Journalist in Petersburg und schließlich angestellt im Kultusministerium. Eine Stellung, die er wegen wiederholter kritischer Äußerungen über den Staat wieder verlor. Immer wieder war Lesskow, der von Maxim Gorki mit Größen wie Tolstoi und Gogol gleichgestellt wurde, im Konflikt mit der Zensur.

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Nikolai Lesskow, "Ein kleiner Fehler. Das Geheimnis einer Moskauer Familie" aus: "Nikolai Lesskow: Meistererzählungen", aus dem Russischen übersetzt von Johannes von Guenther, Diogenes TB, 1989

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