Rudi! Radio für Kinder

"Knapp vorbei ist zum Glück auch: daneben! - Der Asteroid 2012 DA14"
In Russland fielen heute Gesteinsbrocken vom Himmel: ein Meteoritenschauer über dem Ural hat hunderte Menschen verletzt und zahlreiche Gebäude zerstört. Heute Abend aber kommt ein Asteroid der Erde ungewöhnlich nahe. Näher, als die Satelliten, zehnmal so nah, wie der Mond. Er ist größer, als die Meteoriten aus Russland und Rudi hat Angst - wird 2012 DA14, wie der Asteroid heißt, etwa auf der Erde einschlagen? Der Tonmeister hat einen Gast eingeladen, der sich auskennt.

Tonmeister: "Was wäre wenn.. Tja. Könnte man den Asteroiden abschießen? Sprengen?"

Thomas Posch: "Theoretisch gibt es verschiedene Szenarien, die verfolgt werden. Zwei Richtungen, ganz kurz: das eine ist, was man sich so vorstellt: Raumsonde hinschicken mit viel Sprengstoff und den Asteroiden zertrümmern. Das ist bei kleineren Körpern durchaus möglich, es ist aber auch riskant. Der Sprengstoff könnte schon vorher, während der erdnahen Flugphase explodieren und das ganze könnte - sagen wir so - nach hinten losgehen. Und die andere Variante ist harmlos und klingt fast zum Lachen, ist aber auch ganz ernst gemeint: nämlich einen solchen Körper mit sehr viel Farbe überdecken. Das ist ganz rätselhaft - warum kann das helfen?"

Gestaltung: Barbara Zeithammer

Service

Tipp für alle Neugierigen und Hobby-Sterngucker:
Thomas Posch, Astronom am Institut für Astrophysik der Universität Wien, empfiehlt:
"Heute sollte man den Himmel aufmerksam beobachten - vorausgesetzt, das Wetter ist schön, kann man den Asteroiden sehen. Es gibt auf der Internetseite der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie eine tolle Grafik, wo man genau sehen kann, wie der Asteroid 2012 DA14 seine Bahn ziehen wird. Er wird tief im Süden auftauchen, im Sternbild Jungfrau, und bis hinauf zum großen Wagen ziehen. Mit einem Affentempo von mehr als einem Vollmonddurchmesser pro Minute. Man muss also genau wissen, wo man hinschaut, sollte sich außerhalb einer Stadt aufhalten und einen guten Feldstecher dabei haben sowie eine Sternenkarte. Man erwartet, dass der Asteroid in etwa so hell auf dem Nachthimmel erscheinen wird, wie der Planet Neptun. Den kann man auch nicht mit freiem Auge sehen, aber für handelsübliches Gerät, für gute Feldstecher, ist das durchaus in Reichweite."

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