Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Ein Asteroid kommt der Erde näher als Satelliten in der Umlaufbahn
2. Biokunststoffe - schwierige Wiederverwertung
3. Rezension: Die neue Macht der Bürger
4. Grenzüberschreitende Frauennetzwerke in der NS-Zeit.

Redaktion: Franz Tomandl

1. Streifschuss aus dem All: Ein Asteroid kommt der Erde näher als Satelliten in der Umlaufbahn

Freitag abends erhält die Erde Besuch von einem Objekt aus dem All. 2012 DA 14, so der Name eines Asteroiden, der so nah an unserem Planeten vorbeischrammen wird, wie kein Asteroid zuvor. Dabei kommt er der Erde näher als einige Satelliten, wird sozusagen zwischen ihnen und der Erde hindurchfliegen - jedenfalls, wenn die Berechnungen der Astronomen stimmen. Denn ansonsten sieht es schlecht aus für die Erde. Doch auch für diesen Fall treffen die Wissenschaftler derzeit Vorkehrungen. Mit Huberto Campins, Professor for Physics and Astronomy, University of Central Florida, Orlando, Detlef Koschny, Abteilung für Sonnensystem-Missionen, Europäisches Weltraumforschungszentrum ESTEC, Noordwijk, NL. Autor: Guido Meyer.

2. Biokunststoffe - schwierige Wiederverwertung

Bio-Kunststoffe - das klingt nach einer grünen Alternative zu unserer Plastikwelt. Weg vom Erdöl, hin zu nachwachsenden Rohstoffen. Und endlich weniger Verschmutzung der Meere, weil viele dieser Plastiksorten sich dort von selbst zersetzen. Aber sonst haben diese Kunststoffe keine ökologischen Vorteile, hat das deutsche Umweltbundesamt kürzlich in einer Studie festgestellt. Und auch das Recycling von Bio-Kunststoffen ist alles andere als einfach. Bio-Kunststoffe werden meist aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt. Ein Beispiel ist die Polymilchsäure. Chemiker gewinnen sie aus der Stärke von Mais oder Kartoffeln. Seit Kurzem gibt es dafür im Osten Deutschlands eine Pilotanlage. Dort entstehen maximal 500 Tonnen im Jahr - das klingt nach viel, ist aber in der Welt der Kunststoffe eine winzige Menge. Mit Rainer Hagen, Uhde Inventa Fischer, Berlin; Hans-Josef Endres, Hochschule Hannover, Edmund Stassen, Reclay Holding, Köln. Autor: Hellmuth Nordwig.

3. Die neue Macht der Bürger -

Proteste gegen Stuttgart 21, gegen Bildungsreform in Hamburg und den Ausbau des Münchner Flughafens: Im Nachbarland Deutschland sind die Bürger in Bewegung geraten, wie seit den 80er Jahren nicht mehr. Ein Forscherteam am Institut für Demokratieforschung in Göttingen hat die Motive der Protestierenden untersucht. Die Ergebnisse der Studie sind soeben als Buch erschienen. Mit Franz Walter, Herausgeber. Autorin: Rebecca Hillauer .

Buchtipp: Die neue Macht der Bürger. Was motiviert die Protestbewegungen?, herausgegeben von Franz Walter, Rowohlt Verlag.

4. Transnationale Kontakte von Frauenorganisationen im Nationalsozialismus

1933, nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland, wurden auch wichtige grenzüberschreitende Frauen-Netzwerke zerstört. Die nationalsozialistischen Frauen- und Mädchenorganisationen bezeichneten ja den Internationalismus der liberal-feministischen Frauenbewegung als überholt und lehnten ihn ab, knüpften aber selbst eine ganze Reihe grenzübergreifender Kontakte: Ein Paradoxon einer "Internationale der Faschistinnen und Nationalistinnen". Mit Elizabeth Harvey, Professorin für Neuere Geschichte an der Universität in Nottingham. Autorin: Sabrina Adlbrecht.

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