Betrifft: Geschichte

Sonderpositionen seit 1848: Ungarns jüngere Geschichte. Mit Anton Pelinka, Professor für Nationalismusstudien an der Central European University in Budapest. Gestaltung: Paul Lohberger

Premier Viktor Orbán ist nicht der Erste, der mit Ungarn eigene Wege gehen möchte und dabei mit Nachbarn und Bündnissen in Konflikt gerät. Die Geschichte der ungarischen Politik erscheint vielfach geprägt von dem Bedürfnis, eine Sonderrolle einzunehmen, und im Rückblick löst eine spezielle Staatskonstruktion die nächste ab. Die Zeitspanne von 1848 bietet sich an, ein paar solche Positionen aufzuzählen und zu sehen, wie sie bis ins Heute nachwirken.

Unsere Nachbarn sahen sich schon als Teil der Monarchie anders: Die Idee des Vielvölkerstaates prägte durchaus das kollektive Bewusstsein im heutigen Österreich, während sich die Ungarn durch den Ausgleich 1867 als selbständiger Teil eines Staatenbundes betrachteten. Dem entsprechend drängte die damalige Politik der "Magyarisierung" die Bewohner der ungarischen Reichsteile zur Anpassung.

Umgekehrt wurden die großen Gebietsverluste nach dem 1. Weltkrieg umso traumatischer empfunden. Die daraus folgende Politik des Revisionismus führte Ungarn zuerst in die Abhängigkeit von Nazi-Deutschland und im weiteren unter sowjetischen Einfluss. Die Konsequenzen dieser Entwicklungen wirken bis heute im Denken und der politischen Realität Ungarns nach.

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