Von Tag zu Tag

"Als "Heuschrecken" noch "Haifische" genannt wurden - die Unternehmungen des Camillo Castiglioni (1879-1957)". Gast: Dieter Stiefel. Moderation: Rainer Rosenberg. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

".macht einen unsteten Eindruck, der kaum das Prestige(.)hebt" schrieb "Der österreichische Volkswirt" über ein Unternehmen des Großkapitalisten und Spekulanten Camillo Castiglioni im Jahr 1920. "Ein hässliches, buckliges Männchen" nennt ihn "Der Spiegel" im Jahr 1949, als Castiglioni nach Belgrad zu Marschall Tito reiste, um im Auftrag der italienischen Regierung über den Status seiner Geburtsstadt Triest zu verhandeln.

Castiglioni war Direktor von Semperit, setzte während des ersten Weltkriegs auf die Flugzeugindustrie, übernahm die Allgemeine Depositenbank, war u.a. Eigentümer von BMW und des Theaters in der Josefstadt. Peter Patzak drehte für das TV einen Film, über den "Haifisch" wie Karl Kraus ihn und seinesgleichen genannt hatte, und der Wirtschaftshistoriker Dieter Stiefel hat vor kurzem ein Buch über ihn veröffentlicht: "Camillo Castiglioni. Oder die Metaphysik der Haifische".

Mit Dieter Stiefel spricht Rainer Rosenberg über Gewinne und Verluste in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, über Haifische, Heuschrecken und die Fähigkeit - wie Karl Kraus es nannte -"in Verbindung mit dem größten Unglück der Menschheit, das meiste Geld zu machen."

Service

Dieter Stiefel, "Camillo Castiglioni. Oder die Metaphysik der Haifische", Böhlau, Wien, Köln, Weimar 2012

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