Radiodoktor - das Ö1 Gesundheitsmagazin

27. März 2013, 16:40

1. Nicht darüber sprechen - Wenn ein Organ seinen Dienst versagt

Rund 800.000 Österreicherinnen und Österreicher leiden in irgendeiner Form an einer Blasenerkrankung. Beim Gros lautet die Diagnose: überaktive Blase. Dauernder Harndrang begleitet den Alltag der Betroffenen, obwohl sie gerade erst auf der Toilette waren und ihre Blase nahezu leer ist. Unfreiwilliger Harnverlust kann sich einstellen, wenn der Harndrang unaufschiebbar und keine Toilette in der Nähe ist.
Entgegen der gängigen Ansicht ist die überaktive Blase weder eine typische Alterserscheinung noch ein typisches Frauenleiden. Es kann jeden treffen, die Ursachen sind meist nicht eindeutig verifizierbar. Das liegt auch daran, dass das Blasenleiden keine Life-Style-Krankheit wie etwa Burn-Out ist, über die man relativ offen spricht - vielmehr verhindern Scham und Unsicherheit sowohl bei Patienten also auch bei Ärzten häufig ein direktes Gespräch. Die überaktive Blase als Krankheit wird verdrängt.
Eine moderne Behandlungsform verspricht Abhilfe: Botox, das vor allem als Anti-Falten-Mittel bekannt ist - ist seit Februar dieses Jahres als Behandlungsmethode gegen das Blasenleiden zugelassen. Ein Beitrag von Nadja Kwapil.

2. Besonders häufig und quälend - Sinnvolle Strategien gegen Nackenschmerzen Teil 2

Der Nacken als Bindeglied zwischen Brustkorb, Schultern und Kopf, mit seinen zahlreichen Muskel- und Nervenverbindungen stellt ein komplexes Gebilde dar. Während die Maßnahmen zur Prävention und Behandlung leichter Nackenbeschwerden relativ einfach sind, erfordern chronische Nackenschmerzen ein multimodales Schmerzmanagement.
Wenn der Nacken verspannt ist und schmerzt, liegen die Ursachen meist in einer schwachen Halsmuskulatur und Abnützungserscheinungen im Bereich der Halswirbelsäule. Mehr Bewegung, das Vermeiden von einseitiger Belastung und Kräftigung der Muskulatur können hier eine erste Besserung bringen. Halten sich die Beschwerden sehr hartnäckig, lohnt es sich, einen Blick auf die Gestaltung des Arbeitsplatzes und die psycho-sozialen Umstände zu werfen. Stress und Angst manifestieren sich häufig im Nacken-Schulter-Bereich.
Strahlen die Schmerzen in die Arme aus bzw. kommt es zu Gefühlsstörungen oder sogar Lähmungserscheinungen in Armen und Fingern, kann man davon ausgehen, dass auch die Nerven betroffen sind. Bei diesem sogenannten Nacken-Schulter-Arm-Syndrom (Zerviko-Brachial-Syndrom) geht es hauptsächlich um Nervenreizungen im Bereich der unteren Halswirbelsäule.
Der/die Neurologe/in kann dann Schmerzmittel verabreichen, um den Schmerzkreislauf zu durchbrechen. Für die weitere Therapie sollten ExpertInnen aus der Orthopädie, der manuellen Medizin und insbesondere der Physiotherapie zusammenarbeiten.
Isabelle Engels hat einen Physiotherapeuten besucht sowie mit einer Neurologin und einer Psychologin gesprochen.

Redaktion: Christoph Leprich und Nora Kirchschlager

Service

1. Überaktive Blase:

http://www.akhwien.at/default.aspx?pid=344|Ao. Univ.-Prof. Dr. Hans Christoph Klingler (Medizinische Universität Wien, Stv. Leiter der Universitätsklinik für Urologie)

Überaktive Blase und Dranginkontinenz
Überaktive Blase: Neue Behandlung setzt sich durch
Botox erhält Zulassung bei der Behandlung der Reizblase
AWMF-Leitlinie "Die überaktive Blase" (Stand: 1.6.2010)
Deutsche Kontinenz Gesellschaft


2. Nackenschmerzen:

Mag. Niels Ruso (Sportphysiotherapeut, Sportwissenschaftler, Dozent für manuelle Therapie)
Mag.a Maria Aichinger (Klinische- und Gesundheitspsychologin, Abteilung für Orthopädische Schmerztherapie, Orthopädisches Spital Speising)
Dr.in Andrea Vass (Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie)

http://www.forumgesundheit.at/portal27/portal/forumgesundheitportal/channel_content/cmsWindow?p_pubid=641451&action=2&p_menuid=63345&p_tabid=4|Infos zu Nackenschmerzen]
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