Europa-Journal

1. Die Krise erreicht auch Polen
2. Startup-Metropole Berlin
3. Die Türkei und die Kurden: Erste Schritte der Annäherung
4. Griechenland: Flüchtlinge wollen zurück in die alte Heimat
Moderation: Brigitte Fuchs


Die Krise erreicht auch Polen

Spät, aber doch, greift die europäische Krise jetzt auch auf Polen über. Das Land hat die Wirtschaftskrise erstaunlich gut gemeistert, auch in diesem Jahr wird es Wachstum geben, allerdings ein bescheidenes. Besorgniserregend ist die steigende Arbeitslosigkeit, die zuletzt ein Sechs-Jahres-Hoch erreicht hat. Doch nicht nur die Arbeitslosigkeit treibt eine über die Grenzen des Landes bekannte Gewerkschaft wieder auf die Straße: Die Solidarnosc macht wieder von sich reden und droht sogar mit einem Generalstreik. Sie wirft der Regierung Tusk vor, den Arbeitern die gesamte Bürde umzuhängen. - Ein Beitrag von Cornelia Vospernik


Startup-Metropole Berlin

Die deutsche Hauptstadt Berlin hat in wirtschaftlicher Hinsicht lange als Nachzügler gegolten. Im Rest Deutschlands gehört es geradezu zum guten Ton, über Berlin zu schimpfen, wegen der hohen Zahl an Einwohnern, die von Sozialleistungen leben, wegen der maroden Stadtfinanzen und der unpünktlichen S-Bahn. Aber in letzter Zeit hat sich ein kräftiger Gegentrend bemerkbar gemacht. Berlin ist wieder zum Gründerzentrum geworden, für junge Firmen, die vor allem von Ideen leben, meist solchen, die mit dem Internet und der mobilen Kommunikation zu tun haben. Startups werden diese Hoffnungsträger genannt, erste Erfolgsgeschichten machen die Runde. - Ein Beitrag von Peter Fritz


Die Türkei und die Kurden: Erste Schritte der Annäherung

Noch stehen die Friedensbemühungen zwischen der türkischen Regierung und dem inhaftierten PKK-Chef Abdullah Öcalan am Anfang. Nach mehr als 30 Jahren Bürgerkrieg liegt es jetzt bei der türkischen Regierung, wie sie auf Öcalans Aufruf zu einem einseitigen Waffenstillstand antwortet. Regierungschef Erdogan vertraut dabei auf einen Weisenrat, der Zugeständnisse an die kurdische Minderheit absegnen und der türkischen Öffentlichkeit nahe bringen soll. Eine Schlüsselrolle beim Friedensprozess haben kurdische Lokalpolitiker, die jahrelang als Bindeglied zwischen der PKK und der kurdischen Bevölkerung fungiert haben. Noch sind viele von ihnen in Haft, weil die strengen türkischen Anti-Terror-Gesetze sogar geistige Nähe zu bewaffneten Gruppen unter Strafe stellen. Doch jetzt soll gerade die Kurdenpartei BDP der Regierung helfen, den Friedensplan umzusetzen.
Christian Schüller hat mit kurdischen Lokalpolitikern in Diyarbakir und in Istanbul gesprochen.


Griechenland: Flüchtlinge wollen zurück in die alte Heimat

"Pakistan ist besser als Athen", sagt Javeed, ein Flüchtling aus Pakistan. Er ist vor zwei Jahren nach Griechenland gekommen. Nun aber findet er keine Arbeit mehr und fürchtet sich vor den Schlägertrupps der Neonazi-Partei "Goldene Morgenröte". Deshalb flüchtet er jetzt erneut - zurück in seine alte Heimat Pakistan. Tausende Migranten in Griechenland sind obdachlos; andere werden für Monate in erbärmliche Abschiebelager gesperrt. Die dramatische Finanzlage, die hohe Arbeitslosigkeit und die große Zahl von Flüchtlingen sind sozialer Sprengstoff in Griechenland. - Ein Beitrag von Thomas Bormann

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