Leporello

Anblicke und Einsichten: Die Schriftstellerin Ilma Rakusa

Als vitales und widerspruchsreiches "Scharnier zwischen Ost und West" hat die slowakischstämmige, nun in der Schweiz lebende Schriftstellerin Ilma Rakusa die Stadt Berlin Zeit ihres Lebens empfunden. Zehn Monate in der deutschen Hauptstadt hat sie nun zum Anlass und Thema ihres neuesten, bei Droschl erschienen Buchs gemacht. "Aufgerissene Blicke" lautet der Titel dieses "Berlin Journals", aus dem sie diese Woche in Salzburg, Wien und Graz gelesen hat.

Vom "WIKO", dem Berliner Wissenschaftskolleg, war Rakusa eingeladen, sich ein knappes Jahr lang mit 40 anderen Fellows - Philosophen, Wissenschaftlern und Literaten - auszutauschen und ihre Einblicke in das Leben der deutschen Metropole literarisch zu verarbeiten. So entstand ein mosaikartiges Tagebuch, das Spaziergänge, Begegnungen, Bus- und U-Bahnfahrten, Galerien- und Theaterbesuche, schneereiche Winter und ereignisreiche Nachrichten versammelt.

Berlin, meint Ilma Rakusa, sei eine jener Städte, die man immer wieder neu lesen und erleben könne. Obwohl - im Vergleich etwa zu Rom oder Paris - keine sehr alte Stadt, sei vieles an jüngerer Geschichte in Straßen, Gebäude und Gesichter eingeschrieben. Und es sei eine Stadt, "die ihre Wunden herzeige" - nicht nur in Form der großen Mahnmale oder der unzähligen kleinen, goldenen Stolpersteine mit den Namen ehemaliger jüdischer Stadtbewohner, die in die Trottoirs eingelassen sind.- Gestaltung: Franziska Dorau

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