Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

"Wenn das Eis schmilzt ..." 50 Jahre Gletscherforschung in den Ostalpen
Gestaltung: Maria Mayer

Einer der größten Gletscher der Ostalpen ist der Vernagtferner in Tirol. Er ist historisch außergewöhnlich gut dokumentiert. Grund dafür sind die durch ihn verursachten Gletscherseeausbrüche katastrophalen Ausmaßes, die vom 16. bis zum 19. Jahrhundert im Ötztal gefürchtet waren. Bis in das 17. Jahrhundert wuchs der Vernagtferner so schnell, dass er manchmal ein ganzes Tal unter sich begrub. Heute ist er vom Gletscherrückgang besonders betroffen.

Seit 1963 erforscht die Bayerische Akademie der Wissenschaften kontinuierlich die Wetterdaten und Abflussraten dieses Gletschers und vermisst den Massehaushalt. Um den Zusammenhang zwischen Klima und Gletscherverhalten zu erforschen, werden auch Prozessstudien durchgeführt. Bei einem internationalen Symposium in München wurden die Erkenntnisse der Langzeitstudie vorgestellt, in die aktuelle Klimadiskussion eingeordnet und mit Datenreihen anderer Gletscher der Ostalpen verglichen.

Was ist die Bedeutung des Vernagtferners für die Klimafolgenforschung? Wie geht es weiter mit dem Vernagtferner? Wie groß ist der Einfluss der Gletscherschmelze auf den Wasserhaushalt in den Gebirgsregionen? Mit solchen Fragen haben sich Forscher aus dem In- und Ausland beim Symposium auseinandergesetzt.

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