Leporello

Leporello besucht die Konzerthaus-Bienen

"Ich glaube, dass Bienen eine ausgesprochene Musikalität haben: wenn man vor einem Bienenstock steht, hört man: da wird viel musiziert. Ich kann Ihnen keine wissenschaftliche Studie bieten, aber es ist: zeitgenössische Musik, die hier komponiert wird, und zwar täglich."

Günter Tröbinger, Vorstand des Wiener Konzerthauses, steht auf dem Dach desselben, spitzt die Ohren und ist entzückt :
Trotz des Verkehrsrauschens auf der Lothringer Straße, das von tief unten heraufdringt, ist die Luft hier oben von einem anderen Vibrieren und Summen, Flirren und Brummen durchdrungen, denn vier Bienenvölker mit jeweils 50 000 Tieren haben auf Betreiben Tröbingers dieser Tage auf dem Dach des Konzerthauses Quartier bezogen.

Die Imker Christoph und Bernhard Wedenig begutachten die neue Umgebung ihrer Schützlinge von oben:
"Wir haben den Stadtpark als direktes Ziel, in Richtung Karlslatz stehen unglaublich viele Linden, die werden einen guten Lindenhonig bringen; wir haben den Botanischen Garten in der Nähe; und der Prater ist über die Luftlinie nicht weit weg; die Kastanie im Prater blüht das ganze Jahr vom Frühjahr bis Herbst, in der Stadt gibt es unzählige angepflanzte Blumen, die Honig einbringen. Das alles gibt es am Land durch starke Monokulturen überhaupt nicht mehr."

Seit längerem ist Wien bereits beliebter Zufluchtsort für Landbienen, u.a. sind auch die Dächer von Oper und Burgtheater Heimstätten des bedrohten Völkchens.
Bauern verfüttern ihren Tieren Mais, dieser wird mit NeoNicotinoiden gebeizt, um größere Erträge zu erzielen; die größten Erträge erzielen freilich die Chemiekonzerne, die sich wiederum mit Politikern im Bunde wissen. Die Imker-Brüder Wedenig plädieren für ein Zusammenspiel mit der Natur statt mit Agrar-Lobbies

Günter Tröbinger schweben darüber hinaus künstlerische Großtaten mit seinen Bienen vor. -
Gestaltung: Christa Eder

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