Im Gespräch

"Nur wer versteht, wie Krankheiten entstehen, kann sie eines Tages heilen."
Michael Kerbler spricht mit Josef Penninger, Gen-Forscher

Dr. Josef Penninger, Gen-Forscher, hat allen Grund zum Feiern. Das Institut, dass der aus Oberösterreich stammende Wissenschafter mitbegründet hat, nämlich das Institut für Molekulare Biotechnologie in Wien - kurz IMBA genannt -, feiert kommende Woche das zehnte Jahr seines Bestehens. Dieses Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften beschäftigt nicht weniger als 180 Personen, acht von zehn Mitarbeiterinnen arbeiten im wissenschaftlichen Bereichen. Das Forschungsinstitut, das sich der Grundlagenforschung in den Bereichen der Molekularbiologie und Medizin verschrieben hat, verfügt über ein Jahresbudget von knapp 27 Millionen Euro.
Die Wissenschaftler interessieren sich für molekulare Prozesse in Zellen und Organismen, sind auf der Suche nach den fundamentalen Ursachen verschiedenster Erkrankungen. Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen interessieren die grundlegenden Prozesse, die auf molekularer Ebene in Zellen ablaufen und sie versuchen herauszufinden, wie Krankheitsmechanismen funktionieren. Denn, so ist der wissenschaftliche Leiter des Instituts Josef Penninger überzeugt: "Nur wer versteht, wie Krankheiten entstehen, kann sie eines Tages heilen."

Der Wissenschaftler, der vor zehn Jahren nach internationaler Forschungstätigkeit nach Österreich zurückgekehrt ist, setzt - was die Zusammensetzung der Forscherteams betrifft - auf Internationalität. Internationalität, das hat Penninger - "Wissenschaftler des Jahres 2003" - immer wieder betont, sei für ihn essenziell. Ebenso wichtig sei es, das Interesse an der Wissenschaft schon im Kindesalter zu wecken. "Wissenschaft hat eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe - es gilt das kritische Denken zu fördern, denn wir sind aufgefordert, nicht alles ungeprüft zu übernehmen."
Josef Penninger war vor zehn Jahren - unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Österreich - Gast dieser Sendereihe. Im Gespräch mit Michael Kerbler resümiert Penninger die Entwicklungen in der Genforschung seit 2003, spricht über Erfolg und Scheitern im Forscheralltag und über die Notwendigkeit der Internationalisierung in Wissenschaft und Forschung in Österreich.

Service

Richard Powers, "Das Buch Ich #9 - eine Reportage", S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main

Kaushik Sunder Rajan, "Biokapitalismus - Werte im postgenomischen Zeitalter", Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main

Sendereihe