Europa-Journal

1. Türkei: Was bleibt vom Gezi-Park?
2. Erfahrungsaustausch mit Europas Gewerkschaften
3. Die Bootsflüchtlinge auf Malta
4. Bosnien: Therapie für die Kriegsopfer
Moderation: Cornelia Krebs


Türkei: Was bleibt vom Gezi-Park?

Ministerpräsident Erdogan und seine AKP scheinen auf die Protestbewegung, die im Istanbuler Gezi-Park ihren Ausgang genommen hat, keine passenden Antworten zu finden. Die brutale Polizeigewalt gegen die Demonstrant/innen hat die Menschen nicht eingeschüchtert, sondern nur neue Proteste in anderen Landesteilen angefacht. Längst ist klar, dass die Park-Besetzung nur der Auslöser für eine tief sitzende Verdrossenheit über die oftmals als autoritär empfundene Politik von Regierungschef Erdogan war. Ist Recep Tayyip Erdogan entzaubert und die Macht der AKP gebrochen? Kann die "Gezi-Bewegung" die Chance für eine Erneuerung des Landes sein? Darüber haben in Wien Wissenschafter und Experten aus der Türkei, Österreich und der Schweiz diskutiert. - Ein Beitrag von Karin Fischer


Erfahrungsaustausch mit Europas Gewerkschaften

Unter dem Motto "Hinter dem Horizont geht's weiter" können angehende Betriebsrätinnen und Betriebsräte sowie Gewerkschafter in Österreich seit einigen Jahren ein einmonatiges Auslandspraktikum machen. Der Blick über den Tellerrand hat das Ziel, betriebliche und gewerkschaftliche Strukturen in anderen Ländern Europas kennenzulernen. Brigitte Fuchs hat mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die in Griechenland, Ungarn und Lettland ihr Praktikum absolvierten, über ihre Erfahrungen als Gast einer ausländischen Gewerkschaft gesprochen.


Die Bootsflüchtlinge auf Malta

Das kleinste Mitgliedsland der EU, der Inselstaat Malta ist einer der Hauptanlaufpunkte für afrikanische Bootsflüchtlinge. Für die meisten von ihnen allerdings eine Sackgasse. Sie werden bis zu zwei Jahre lang in sogenannte "detention centers" gesteckt, das sind geschlossene Anstalten. Mit EU-Recht und der Genfer Flüchtlingskonvention ist diese Praxis nicht zu vereinbaren. Ein weiteres Problem: Malta integriert die Flüchtlinge nicht, sondern setzt darauf, dass sich irgendwann andere EU-Staaten oder die USA bereit erklären, sie aufzunehmen. Das fördert die Ausgrenzung und den Rassismus im Land. - Ein Beitrag von Tilmann Kleinjung


Bosnien: Therapie für die Kriegsopfer

Die Erinnerung an die Kriegsverbrechen in den Balkankriegen der 1990er Jahre ist noch wach, speziell an das Massaker von Srebrenica am 11. Juli 1995, das von der UNO als Völkermord eingestuft wird. Damals töteten serbische Paramilitärs sowie Truppen der Republika Srpska, angeführt von Ratko Mladic, etwa 8.000 bosnische Männer und männliche Jugendliche. - Nach 18 Jahren hat sich der serbische Präsident Tomislav Nikolic im April 2013 für das Massaker entschuldigt. Die Hinterbliebenen haben das mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Vom Krieg betroffene Frauen versuchen heute auf verschiedene Weise, das Trauma aufzuarbeiten und ihr Leben zu meistern. - Ein Beitrag von Liese Abid

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