Da capo: Ambiente

Reisen mit Ö1. Reisemagazin: "Festivalzeit in Europa."
U.a. mit: Keine Angst. Zu Besuch beim Outreach-Festival in Tirol. Von Eva Roither Bad Hersfeld: Festspiele, Duden, Computer und ein "wortreich". Von Edgar Schütz Unterwegs im Tal der Künste - Neues Leben in Kapolcs. Eine akustische Exkursion zum größten Weltmusikfestival Ungarns. Von Ursula Burkert
Redaktion: Ursula Burkert

No Fear: Unter diesem Motto hat der Musiker und Outreach Gründer Franz Hackl letzten August zum 20. Mal internationale Größen des Jazz nach Schwaz in Tirol eingeladen. Outreach soll, wie der Name schon suggeriert, über das Eigentliche hinausreichen, Ungewöhnliches kombinieren und damit für alle Beteiligten ein Abenteuer auf der Bühne werden. Also: keine Angst vor Neuland, lautete die Devise. So etwa hat der österreichische Pionier der Transplantationschirurgie, Raimund Margreiter, einen Eröffnungsvortrag über sein Leben und seine Pionierarbeit gehalten. Zu dieser einstündigen Rede hat der amerikanische Jazzmusiker John Clark Stücke komponiert, die vom Outreach Music Chamber Orchestra live aufgeführt wurden. - Auch abseits der Bühne kann man Neuland entdecken. Die Outreach Music Academy bietet musikalisch interessiertem Nachwuchs die Gelegenheit mit den hochkarätigen Profis, die beim Festival auftreten, in Kontakt zu treten und von ihnen zu lernen. Dieses Jahr findet das Festival von 1. bis 3. August statt. Das Motto ist: Feed Forward.

Die hessische Kleinstadt Bad Hersfeld macht üblicherweise in den Sommermonaten von sich reden, wenn in der alten Stiftsruine die Festspiele stattfinden, die Opern, Theater und Musicals auf dem Programm haben. In Hersfeld wirkte ab 1876 auch Konrad Duden als Direktor des königlichen Gymnasiums. Hier veröffentlichte er 1880 sein wichtigstes Werk: "Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der Deutschen Sprache." Auch sein Vornamensvetter Konrad Zuse, der Erfinder des ersten voll funktionsfähigen, programmierbaren Computers der Welt, lebte eine Weile hier. Eingedenk dieser Persönlichkeiten ist die Stadt seit Oktober 2011 wegen einer neuen Attraktion in aller Munde. In einem alten Fabriksgebäude ist das "wortreich" untergebracht, eine einmalige Mitmach-Ausstellung rund um die Themen Sprache und Kommunikation.

Kapolcs liegt in der Naturschutzregion Káli-Becken, im von Quellen und Wäldern umgebenen Tal des Eger Baches, auf dem Balaton-Oberland. In der Nähe findet man das "Höllenloch", das schon von den Urmenschen bewohnt wurde. Im 19. Jahrhundert hatte Kapolcs ca. 800 Einwohner und war eine Siedlung mit entwickelter Mühlenindustrie und Handwerk. Im 20. Jahrhundert wurden viele Mühlen stillgelegt und die Bewohner wanderten ab. Erst als sich der Komponist und ehemalige Leiter des Neuen Theaters in Budapest, István Márta, in Kapolcs ansiedelte, eine Umweltschutzinitiative ins Leben rief und die Veranstaltungsreihe "Tal der Künste" in Kapolcs und einigen Nachbardörfern etablierte, konnte der Landflucht Einhalt geboten werden. Während der Veranstaltungsreihe kommen Ende Juli bis Anfang August jedes Jahr tausende Menschen ins Tal der Künste, um Lesungen, Weltmusikkonzerte und die Kunsthandwerker zu besuchen.

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