Gedanken für den Tag

von Amena Shakir, islamische Theologin und Religionspädagogin: Den Alltag durchbrechen - Gedanken zum Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan. Gestaltung: Alexandra Mantler

"Heut fasten kocht morgen die Suppe süß", heißt es im Volksmund. Eine Zeit lang weniger zu brauchen, auf Dinge bewusst zu verzichten, lehrt mich, sie danach wieder neu zu schätzen, sie nicht als Selbstverständlichkeit wahrzunehmen. Auch das kann eine Frucht des muslimischen Fastenmonats Ramadan sein. Im Koran (Koran 2/184 ff.) findet man folgende Aufforderung an Musliminnen und Muslime:

"Wer den Monat Ramadan erlebt, hat zu fasten. Ist man krank oder auf Reisen, so fastet man nicht, leistet aber an anderen Tagen Ersatz. Gott will es euch leicht und keineswegs schwer machen. Die vorgeschriebenen Tage habt ihr vollständig zu fasten. Ihr sollt Gott dafür preisen, dass Er euch rechtgeleitet hat, und ihr sollt Ihm gebührend danken.

Fragen dich Meine Diener nach Mir, sage ihnen, dass Ich ihnen nahe bin, ihre Bittgebete vernehme und ihnen stattgebe. Sie sollen sich Mir fügen und fest an Mich glauben, auf dass sie den rechten Weg der Vernunft gehen. Es ist für euch gut zu fasten, wenn ihr es nur wüsstet!"

Im Islam gibt es genaue Regeln für ein gottgefälliges Fasten. Sie sollen eine Hilfe für Musliminnen und Muslime sein. Doch die Grundidee, eine Zeit lang bewusst auf manches zu verzichten, sei es Essen, Konsum, mit dem Auto zu fahren oder sogar den Facebook-Account einmal ruhen zu lassen, das kann, so glaube ich, vielen Menschen gut tun. Nicht als Bürde - "Gott will es euch leicht und keineswegs schwer machen", wie es im Koran heißt - sondern als Möglichkeit für anderes wieder mehr Zeit und Aufmerksamkeit zu haben: für die Familie, für Gespräche mit Freunden - und für Gott.

Service

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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Taksim Trio
Titel: Klarnet Solo
Ausführende: Taksim Trio
Länge: 02:00 min
Label: Doublemoon

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