Leporello

Anblicke und Einsichten: Günther Friesinger und das Festival "Paraflows"

"'Paraflows' kommt von para - 'vor' oder 'hinter'; und 'flow' - das ist das Netz. Es war die Idee:
w a n n müssen wir wieder aus dem Netz raus gehen und in den realen Raum zurückkommen, um Situationen weiterzubringen?"

Die Zeit, aus dem Netz herauszugehen - und in die wirkliche Welt zurück zu kehren, ist j e t z t gekommen, befindet Günther Friesinger. Der Leiter von "Paraflows", dem Festival für Digitale Kunst und Kulturen, will die Gemeinde der Internet-User von ihren Computern weg locken. Statt ständig nur copy-, paste- und like-buttons zu drücken, möge man doch leibhaftigen Einsatz in der "real world" leisten und sich gesellschaftlich und politisch engagieren, fordert der Künstler und Philosoph Friesinger. "Open Cultures" - offene Kulturen - lautet das diesjährige Motto des Festivals, das kommenden September zum 8. Mal stattfindet. Und er-öffnen will Günther Friesinger damit einiges:

"Unsere Gesellschaft ist gerade massiv im Umbruch. Vor einigen Jahrzehnten hat man noch an den großen weisen Staatsmann geglaubt, der weiß, wie es geht mit unserem Staat, der weiß, wie unsere Regierung passiert, so war Politik aufgebaut, das ist das Modell, das gerade ausläuft. Aber immer mehr Menschen reagieren und sagen: ich ermächtige mich selbst. ich schau, dass ich Dinge selbst in die Hand nehme. - Das verstehen wir unter Öffnen - Öffnen der Systeme."

Günther Friesinger ist u.a. Mitglied des Wiener "Meta Labs", einer Art Denkwerkstätte für technische und soziale Innovationen; überdies ist er neben Gründer Hannes Grenzfurthner Geschäftsführer der Kunst- und Theoriegruppe "monochrom". Er tüftelt neue Formen von Demokratie ebenso aus wie den Umsturz alter Systeme, und bei alldem bleibt Günther Friesinger erfreulicherweise stets praxisbezogen. - Gestaltung: Christa Eder

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