Europa-Journal

1. Portugal: Steht das Land vor Neuwahlen?
2. Die Sehnsucht nach den Schlagbäumen
3. Kroatien als Vorbild für den Westbalkan?
4. Wie Polen seine Energieabhängigkeit von Russland verringern möchte
Moderation: Brigitte Fuchs


Portugal: Steht das Land vor Neuwahlen?

Portugal, eines der Sorgenkinder Europas, kommt nicht zur Ruhe. Die Arbeitslosenquote kletterte kürzlich auf das Rekordniveau von mehr als 18 Prozent, das Land steuert auf das dritte Rezessionsjahr in Folge zu. Nach den überraschenden Rücktritten zweier Minister versuchte Regierungschef Pedro Passos Coelho mit der Ernennung eines Superministers die Ordnung wieder herzustellen. Doch die Menschen im Land wehren sich weiter gegen die harten Sparmaßnahmen, mit einem Generalstreik, Massendemonstrationen, und zuletzt einmal mehr mit der Forderung nach Neuwahlen. Jetzt ist der Präsident des Landes am Wort: Anibal Cavaco Silva lud Vertreter aller Parteien zu Gesprächen - und entscheidet nun über die weitere Zukunft Portugals. - Ein Beitrag von Uli Jürgens


Die Sehnsucht nach den Schlagbäumen

Der Wegfall aller Grenzkontrollen brachte Ende 2007 den Slowaken Bewegungsfreiheit. Trotz der Freude über das Zusammenwachsen der Region und einzelner wirtschaftlicher Erfolge fällt die Bilanz fünf Jahre später - vor allem an der Grenze zu Ungarn - gemischt aus. Viele Gemeinden klagen über eine rasant steigende Kriminalität. Nicht wenige Menschen in der Slowakei wünschen sich deshalb die Schlagbäume zurück. - Ein Beitrag von Stefan Heinlein


Kroatien als Vorbild für den Westbalkan?

Seit knapp zwei Wochen ist nun Kroatien das 28. Mitglied der EU. Auf die offiziellen Beitrittsfeiern folgte nur einen Tag später ein Megastau an der kroatisch-serbischen Grenze, die nun die Außengrenze zur EU bildet. 15 Kilometer lang war die Kolonne der LKW, weil das neue, EU-konforme kroatische Computersystem für die Abwicklung des Schwerverkehrs abstürzte. Abgesehen von diesen Kinderkrankheiten unmittelbar nach dem Beitritt stellt sich die Frage, wie sehr die Annäherung an und die Mitgliedschaft in der EU Kroatien verändert hat und noch verändern wird. Wichtig für den gesamten Balkan wird es auch sein, ob Kroatien eine Art Lokomotive für die anderen Staaten des ehemaligen Jugoslawien spielen kann, die in etwa zehn Jahren der EU beitreten könnten. Darüber hat Christian Wehrschütz in Zagreb mit dem kroatischen Philosophen Tarko Puhovski gesprochen.


Wie Polen seine Energieabhängigkeit von Russland verringern möchte

An der polnischen Ostseeküste, in Swinemünde, entsteht zurzeit der erste Flüssiggashafen des Landes. Damit - so die Überzeugung von Premier Donald Tusk - soll Polen seine bisherige Energieabhängigkeit von Russland verringern. Der zu einem Viertel von Brüssel mitfinanzierte Flüssiggas-Terminal kostet etwa 750 Millionen Euro. Langfristig soll der Hafen an das Gasverteilungsnetz in Mittel- und Südeuropa angeschlossen werden. - Ein Beitrag von Henryk Jarczyk

Sendereihe