Gedanken für den Tag

12. Juli 2013, 06:56

Mit der Sichtung des ersten Streifens des neuen Mondes hat vor wenigen Tagen für Musliminnen und Muslime auf der ganzen Welt der Fastenmonat Ramadan begonnen. In dieser Zeit dürfen Muslime weder essen noch trinken - "solange sich ein weißer von einem schwarzen Faden unterscheiden lässt", wie es im Koran heißt. Der zarte Schein des Neumondes ist auch Sinnbild für die Hoffnung, die die Dunkelheit durchbricht - manchmal auch die dunklen Zeiten des eigenen Lebens. So beschreibt es die deutsche muslimische Lyrikerin Fatma Kölling:

Der junge Mond trägt Trauer,
die Wolken ziehen schwer,
die Nacht ist stumm geworden
und klingt nicht mehr.
Wer nur, wer hat genommen,
was mir so lang gehört;
wer hat in ihrem Singen
die Nachtigall gestört?
Verwaist und ohne Freude
steht leer des Baumes Dach.
Mein Lieb ist fortgegangen...
Aber mein Herz ist wach.
Aber die Sterne singen
wieder von mir und dir,
der kleine Vogel Hoffnung
singt tief in mir.


Der kleine Vogel Hoffnung kann auch durch schwere Zeiten tragen - im Vertrauen darauf, dass wir Menschen den Weg durchs Leben nicht alleine gehen müssen. Auch daran kann der Fastenmonat Ramadan erinnern und das Vertrauen ins Leben, in Gott, wie auch immer jeder und jede einzelne, dies für sich ausdrückt, wieder neu entfachen und zum Leuchten bringen - wie die Sichel des neuen Mondes.

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Sendereihe

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Gestaltung

• Alexandra Mantler