Vom Leben der Natur

Ein Panzer und vierzehn Beine. Der Zoologe Andreas Wanninger erzählt über die Asseln.
Teil 2: Schwimmer und Landbewohner.
Gestaltung: Nora Kirchschlager

Asseln werden den Krebstieren zugeordnet, die wiederum zur Gruppe der Arthropoden, auch Gliederfüßer genannt, gehören. Man kennt ca. 10.000 verschiedene Arten von Asseln, zwei Drittel davon leben im Meer. Die Landasseln haben sich weltweit verbreitet. In Mitteleuropa kennt man rund 50 Arten, die häufigsten und bekanntesten sind die Kellerassel, die Mauerassel und die Rollassel.

Viele Asseln besitzen wie ihre Vorfahren aus dem Meer nach wie vor Kiemen. Damit diese Form der Atmung einwandfrei funktioniert, sind die Tiere immer strengstens darauf bedacht, sich vor dem Austrocknen zu schützen. Deshalb findet man sie auch überall, wo es feucht, dunkel und kühl ist - etwa im Keller, unter Steinen, in Mauerritzen oder Blumentöpfen.

Die heimischen Landasseln ernähren sich vorwiegend von abgestorbenem Pflanzenmaterial, zum Beispiel verrotteten Blättern. Die von ihnen zerkleinerten Pflanzen werden von Bakterien weiter zersetzt und die Mineralien wieder dem Boden zugeführt. Asseln sind also wie Regenwürmer Nützlinge und keinesfalls Schädlinge.

Asseln besitzen einen sehr dicken Panzer - als Schutz vor Austrocknung und vor Feinden. Von Zeit zu Zeit werfen die Tiere diesen Panzer ab - denn nur so können sie wachsen. Die Fortpflanzung funktioniert übrigens nur, wenn sich die weibliche Assel häutet. Dadurch werden ihre Geschlechtsöffnungen frei und eine männliche Assel kann die Eier befruchten.

Service

Interviewpartner

Univ.-Prof. DDr. Andreas Wanninger
Universität Wien
Leiter des Departments für Integrative Zoologie
Integrative Zoology Universität Wien

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